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- Quetzalcoatlus: Steckbrief & 10 Fakten über den Flugsaurier
Der Quetzalcoatlus sorgt für viele Widersprüche. Dieser riesige Flugsaurier fällt auf – und trotzdem ist er ein Mysterium. Was wissen wir über den „König der Lüfte“? In diesem Beitrag erfährst du 10 spannende Dinge, die du über Quetzalcoatlus vielleicht noch nicht wusstest. Quetzalcoatlus: Steckbrief Gattung: Quetzalcoatlus Gruppe: Azhdarchidae Entdeckung: 1975 Zeitliches Auftreten: vor 72 bis 66 Mio. Jahren (Oberkreide) Fundorte: Nordamerika (Big-Bend-Nationalpark) Flügelspannweite: bis 13 Meter Körperlänge: bis 7 Meter Gewicht: bis 250 kg 1. Quetzalcoatlus: Was bedeutet sein Name? Diese Flugsaurier-Gattung wurde bisher nur auf dem nordamerikanischen Kontinent gefunden und nach der mesoamerikanischen Gottheit „Quetzalcoatl“ („leuchtende Schwanzfiederschlange“) benannt. Die Maya, Azteken und Tolteken verehrten diese Gottheit als Haupt- und Schöpfergott. 2. Quetzalcoatlus war der größte Flugsaurier aller Zeiten. Mit seiner Flügelspannweite von bis zu 13 Metern war Quetzalcoatlus vermutlich der größte Flugsaurier, der jemals gelebt hat. Das Reptil erreichte ein Gewicht von bis zu einer viertel Tonne. Manche Paläontologen schätzen jedoch, dass Quetzalcoatlus leichter war. 3. Kaum ein anderer Saurier sorgt für so viele Widersprüche wie Quetzalcoatlus. Die einen halten ihn für einen ausgezeichneten Flieger. Andere wiederum sagen, er hätte die meiste Zeit sogar am Boden verbracht. Unter Paläontologen gibt es sehr viel Streit darüber, welche Auswirkungen die erstaunliche Anatomie des Quetzalcoatlus in der Wirklichkeit hatte. Schauen wir uns das etwas genauer an. 4. Quetzalcoatlus war ein Muskelpaket. Die Flugmuskeln des Quetzalcoatlus waren sehr gut entwickelt. Er besaß ein äußerst starkes Brustbein und kräftige Arme. Der ganze Oberkörper des Flugsauriers war durch und durch muskulös. Dafür hatte er recht kleine Hinterbeine. 5. Quetzalcoatlus konnte stundenlang ohne viel Energie in der Luft bleiben. Den größten Teil des Körpers von Quetzalcoatlus machten seine riesigen Flügel aus. Alles an seinem Körper war perfekt an ein Leben in der Luft angepasst. Der Rumpf des Flugsauriers war sehr klein und seine Knochen von luftgefüllten Hohlräumen durchzogen – wie bei heute lebenden Vögeln. Alles das ermöglichte es ihm stundenlang im Segelflug zu fliegen, ohne dabei viel Energie zu benötigen. Vermutlich nutzte er Luftströmungen, um weite Strecken zurückzulegen. Es gibt jedoch Forscher, die daran zweifeln, dass Quetzalcoatlus bei diesem enormen Körpergewicht überhaupt lange in der Luft bleiben konnte. 6. Mit den Flügeln zu schlagen, war für Quetzalcoatlus sehr anstrengend. Im Film „Jurassic World Dominion“ gibt es eine Szene, in der ein Quetzalcoatlus ein großes Flugzeug angreift. Paläontologen würden hier mit dem Kopf schütteln. Es klingt verrückt, aber der „König der Lüfte“ war vielleicht doch eher ein schlechter Flieger. Seine enorme Körpergröße und sein stattliches Gewicht machten es dem Flugsaurier trotz seiner ausgeprägten Muskulatur schwer, mit den Flügeln zu schlagen. Für den Quetzalcoatlus muss dies sehr anstrengend gewesen sein, weshalb er die meiste Zeit wahrscheinlich entweder im Segelflug in großer Höhe oder am Boden verbrachte. In Wahrheit war dieses Tier vermutlich eher träge, langsam und nicht sehr wendig. 7. Quetzalcoatlus musste 3 Meter hoch springen, um abzuheben. Die erhebliche Größe und das Gewicht dieses Flugsauriers bereiteten Paläontologen lange Zeit Kopfzerbrechen. Die Forscher konnten sich nicht erklären, wie der Quetzalcoatlus vom Boden aus abheben konnte. Anatomisch betrachtet hätte das Tier stehend nicht mit den Flügeln schlagen und dabei genug Auftrieb erzeugen können. Die riesigen Flügel würden auf dem Boden aufkommen. Zunächst vermutete man, dass er laufend in die Lüfte abhob – dafür wären seine Hinterbeine allerdings viel zu kurz gewesen. Mittlerweile glauben Wissenschaftler, dass Quetzalcoatlus auf allen Vieren mindestens 3 Meter hoch springen musste, um danach mit seinen beiden bis zu 7 Meter langen Flügeln zu schlagen und langsam in die Höhe zu steigen. Einfach aus dem Stand heraus hätte das nicht funktioniert. Vielleicht ist er aber auch von hohen Klippen gesprungen, um seinen Flug zu starten. 8. An Land bewegte sich Quetzalcoatlus auf allen Vieren fort – und das ziemlich eigenartig. Es mag vielleicht ein lustiger Anblick gewesen sein. Ein riesiger Flugsaurier mit enormen Flügeln, der am Boden auf allen Vierten krabbelt. Und dabei musste er aufpassen, nicht über seine eigenen Flügel zu stolpern. Fossilien zeigen nämlich, dass ein Knochen am Schultergelenk verhinderte, dass Quetzalcoatlus seine Flügel zum Schreiten nach vorne bewegen konnte. Er musste sie also seitlich anheben. Auf diese Weise bewegen sich heute auch Vampirfledermäuse fort, wenn sie am Boden sind. „Um nicht über seine eigenen Beine zu stolpern, musste der Quetzalcoatlus daher erst seinen linken Vorderarm zur Seite anheben, dann bewegte er sein linkes Hinterbein einen Schritt nach vorne und setzte das Vorderbein wieder ab. Dieser Prozess wurde dann auf der rechten Seite wiederholt. Es erscheint uns ziemlich umständlich, aber der Pterosaurier konnte so wahrscheinlich relativ gut laufen.“ – Kevin Padian von der University of California, Berkeley. 9. Was fraß Quetzalcoatlus? Manche Forscher vermuteten, dass Quetzalcoatlus hauptsächlich Aas von an Land lebenden Dinosauriern gefressen hat. Andere dachten, er würde im Wasser wie ein Pelikan mit seinem Schnabel fischen. Heute schätzen Paläontologen, dass beide Theorien nicht stimmen können. Der Schnabel des Quetzalcoatlus war zahnlos, sehr lang und schmal, mit einer dünnen, feinen Spitze. Für das Zerreißen von Fleisch wäre der Schnabel nicht stabil genug gewesen. Um Fische im Flug zu schnappen, hätte der Flugsaurier besser und wendiger fliegen müssen. Dafür war der Quetzalcoatlus zu schwerfällig. Vermutlich watete er wie ein Storch durch flaches Wasser und jagte mit seinem Schnabel nach kleinen Beutetieren wie Fischen, Krebsen und Amphibien. Auch sein langer Hals kam ihm dabei zugute. „Das Tier konnte dann seinen Kopf und Nacken senkrecht aufrichten, um so die mit dem Kiefer gepackten Beutetiere herunterzuschlucken.“ – Kevin Padian von der University of California, Berkeley. 10. Quetzalcoatlus erschien als Pteranodon ausstarb. Die ersten Hinweise auf Quetzalcoatlus finden sich vor 72 Mio. Jahren. Genau in diesem Zeitraum der Oberkreide verschwand ein anderer großer Flugsaurier – der Pteranodon. Ob der Quetzalcoatlus etwas mit dem Aussterben seines entfernten Verwandten zu tun hatte, ist ungewiss. Buchtipp zum Artikel: Der Bestseller „Urwelten: Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) PLOS ONE: „A Reappraisal of Azhdarchid Pterosaur Functional Morphology and Paleoecology“ (2) Science: „Pterosaur from the Latest Cretaceous of West Texas: Discovery of the Largest Flying Creature“ (3) Taylor & Francis Online: „Phylogenetic systematics of Quetzalcoatlus Lawson 1975 (Pterodactyloidea:Azhdarchoidea)“ (4) Taylor & Francis Online: „Morphology and taxonomy of Quetzalcoatlus Lawson 1975 (Pterodactyloidea: Azhdarchoidea)“ (5) Taylor & Francis Online: „Habitat of the giant pterosaur Quetzalcoatlus Lawson 1975 (Pterodactyloidea: Azhdarchoidea): a paleoenvironmental reconstruction of the Javelina Formation (Upper Cretaceous), Big Bend National Park, Texas“ (6) Taylor & Francis Online: „Functional morphology of Quetzalcoatlus Lawson 1975 (Pterodactyloidea: Azhdarchoidea)“
- Pteranodon: Steckbrief & 10 Fakten über den Flugsaurier
Pteranodon ist heute einer der bekanntesten Flugsaurier überhaupt. Aber was weißt du wirklich über ihn? Was bedeutet sein Name? Wie schnell konnte Pteranodon fliegen? Und wozu diente sein charakteristischer Hinterhauptkamm? Hier erfährst du alles! Pteranodon: Steckbrief Gattung: Pteranodon Gruppe: Pteranodontidae Entdeckung: 1870 Zeitliches Auftreten: vor 86,3 bis 72 Mio. Jahren (Oberkreide) Fundorte: Nordamerika Flügelspannweite: bis 7 Meter Höhe von Kopf bis Fuß: bis 1 Meter Gewicht: bis 20 kg 1. Pteranodon: Was bedeutet sein Name? Die ersten Überreste des Pteranodon wurden 1870 vom Paläontologen Othniel Charles Marsh in den Smoky Hills in Kansas (USA) entdeckt. Hierbei gab es zwei Besonderheiten. Es handelte sich zu diesem Zeitpunkt um den ersten Flugsaurier, der außerhalb Europas entdeckt wurde. Den Archaeopteryx fand man zum Beispiel bisher nur in Deutschland. Außerdem besaß Pteranodon einen zahnlosen Schnabel. Alle anderen bekannten Flugsaurier hatten Zähne. Aus diesem Grund wurde dieses Tier im Jahr 1876 Pteranodon („zahnloser Flügel“) genannt. Wissenswert: Etwa 100 Jahre später wurde in Nordamerika der Quetzalcoatlus entdeckt – der größte Flugsaurier aller Zeiten. 2. Pteranodon lebte an Meeresküsten. Nordamerika war zur Zeit der Oberkreide ein warmes Flachmeer. Fossilien des Pteranodon wurden zusammen mit Überresten von Meeresschildkröten, Mosasauriern und frühen Vögeln gefunden. Die Landschaft war durch und durch maritim. 3. Was fraß Pteranodon? Die Hauptnahrung des Pteranodon war Fisch. Den Beweis hierfür liefern versteinerte Gräten, die in seinem Magen gefunden wurden. Zusätzlich dazu fraß der Flugsaurier wahrscheinlich auch Aas und kleinere Meeresbewohner. 4. Pteranodon hatte Flughäute wie eine Fledermaus. Die Anatomie des Pteranodon war perfekt an ein Leben in der Luft angepasst. Zwischen seinen Armen und Beinen besaß er Flughäute. Seine Knochen waren leicht, dünnwandig und hatten mit Luft gefüllte Hohlräume – wie bei heutigen Vögeln. Diese Knochenstruktur erleichtert das Fliegen. 5. Wozu diente der Hinterhauptkamm des Pteranodon? Insgesamt gibt es mehrere Pteranodon-Arten mit unterschiedlichen Kämmen auf ihren Schädeln. Der Pteranodon longiceps besaß einen charakteristisch langen, nach hinten spitz zulaufenden Kamm. Der Kamm des Pteranodon sternbergi hingegen war kurz und breit. Männchen hatten einen größeren Kamm als die Weibchen. Vermutlich nutzten ihn die Männchen für die Balz, um Weibchen zu beeindrucken und Konkurrenten einzuschüchtern. Weitere Theorien nehmen an, dass der Kamm den langen Schnabel ausbalancieren sollte, der Kommunikation diente oder für mehr Stabilität während des Fliegens sorgte – insbesondere beim Fischfang. 6. Wie schnell konnte Pteranodon fliegen? Forscher vermuten, dass Pteranodon vor allem den Gleitflug und Segelflug nutzte, um sich in der Luft fortzubewegen. Auf diese Weise konnte der Flugsaurier weite Strecken zurücklegen und auch bei schlechtem Wetter Beute jagen. Dabei erreichte er wahrscheinlich Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h. Die Wissenschaftler orientierten sich bei dieser Einschätzung an den Fluggeschwindigkeiten heute lebender Flughunde. 7. An Land bewegte sich Pteranodon auf allen Vieren fort. In der Luft war Pteranodon ein schneller Jäger. Aber an Land bewegte sich der Flugsaurier vermutlich langsam auf allen Vieren fort und klappte seine Flügel zusammen. Er stützte sich dabei auf seinen Armen ab. Jede Hand besaß 3 Krallen, mit denen er sich an Felsen festhalten konnte. Während seines Kriechgangs an Land, drohte er zur Beute für fleischfressende Dinosaurier zu werden. In der Luft hingegen war er für sie unerreichbar. 8. Pteranodon ließ sich zum Fliegen von Klippen fallen. Pteranodon lebte in Küstennähe. Vermutlich ließ sich der Flugsaurier von Klippen oder hohen Bäumen in den Wind fallen, um seinen Gleitflug zu starten. 9. Konnte Pteranodon überhaupt mit den Flügeln schlagen? Ob Pteranodon mit den Flügeln schlagen und aus dem Stand vom Boden aus starten konnte, war unter Paläontologen lange Zeit umstritten. Einige Forscher gehen mittlerweile davon aus, dass Pteranodon ein „aktiver Flieger“ gewesen ist und durchaus in der Lage war, vom Boden abzuheben. Wahrscheinlich nutzte der Flugsaurier dennoch vorzugsweise erhöhte Stellen, um den Start in die Lüfte zu erleichtern. 10. Pteranodon lebte in Gruppen. Paläontologen gehen davon aus, dass Pteranodon in Gruppen bzw. in sogenannten Kolonien lebte. Die Männchen konkurrierten untereinander wahrscheinlich gleich um das Paarungsrecht mit mehreren Weibchen. Untersuchungen der Beckenknochen lassen vermuten, dass die Weibchen an den Küsten nisteten und Eier legten. Buchtipp zum Artikel: Der Bestseller „Urwelten: Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) PLOS ONE: „On the Size and Flight Diversity of Giant Pterosaurs, the Use of Birds as Pterosaur Analogues and Comments on Pterosaur Flightlessness“ (2) PLOS BIOLOGY: „Late Maastrichtian pterosaurs from North Africa and mass extinction of Pterosauria at the Cretaceous-Paleogene boundary“ (3) Taylor & Francis Online: „Sexual dimorphism of Pteranodon and other pterosaurs, with comments on cranial crests“ (4) ResearchGate: „Biomechanics of Pteranodon“
- Therizinosaurus: Steckbrief & 10 Fakten über den Dinosaurier
Dieser Dinosaurier gehört mit Sicherheit zu den außergewöhnlichsten Urzeittieren, die jemals gelebt haben. Der Therizinosaurus fällt aufgrund seiner übermäßig langen Klauen bzw. Krallen auf. Doch es gibt noch so viele weitere spannende Dinge über die „Sensenechse“. Therizinosaurus: Steckbrief Gattung: Therizinosaurus („Sensenechse“) Gruppe: Theropoda Entdeckung: 1954 Zeitliches Auftreten: vor 76,4 bis 69,9 Mio. Jahren (Oberkreide) Fundorte: Mongolei Körperlänge: bis 9 Meter Höhe: bis 6 Meter Gewicht: bis 4 Tonnen 1. Die Klauen des Therizinosaurus wurden bis zu einem Meter lang. Die langen Krallen gaben dem Dinosaurier seinen Namen: „Sensenechse“. An seinen 2,5 Meter langen Armen konnten diese Klauen bis zu einem Meter lang werden. Im Verhältnis zur Körperlänge (bis zu 9 Meter) auffallend groß. 2. Therizinosaurus hatte nur drei Finger an jeder Hand. An jeder Hand besaß Therizinosaurus drei Klauen, weil er auch nur jeweils drei Finger hatte. Dafür waren seine Arme in ihrer Beweglichkeit und Muskulatur stark entwickelt. 3. Therizinosaurus war ein Pflanzenfresser. Sein gefährliches Aussehen kann täuschen. Therizinosaurus jagte keine anderen Dinosaurier, sondern ernährte sich von Pflanzen. Forscher vergleichen seine Lebensweise mit der von heutigen Gorillas. 4. Die Krallen des Therizinosaurus dienten vermutlich der Futtersuche. Seine langen Klauen waren ideal, um Rinde von Bäumen zu reißen oder an höhergelegene Blätter zu gelangen, indem Therizinosaurus Äste zu sich runterbog. Die Krallen waren in dieser Hinsicht vermutlich ein „verlängerter Arm“. 5. Vielleicht versuchte Therizinosaurus potenzielle Geschlechtspartner mit seinen langen Klauen zu beeindrucken. Es ist auch denkbar, dass die auffallenden Krallen während der Balz eingesetzt worden sind. Vielleicht versuchten Männchen paarungsreife Weibchen damit zu beeindrucken bzw. Rivalen einzuschüchtern. Womöglich kämpften Therizinosaurus-Individuen auch untereinander oder setzten die Krallen zur Selbstverteidigung ein. 6. Therizinosaurus wurde zuerst für eine Schildkröte gehalten. Nach dem ersten Skelettfund eines Therizinosaurus im Jahr 1954 in der Mongolei, hielt man die riesigen Klauen versehentlich für Rippen und interpretierte dies als Fossil einer riesigen prähistorischen Schildkröte. 7. Bis heute gibt es kein einziges vollständiges Skelett eines Therizinosaurus. Leider sind alle Fossilien des Therizinosaurus bisher unvollständig. Trotzdem konnten Forscher umfangreiche Erkenntnisse über die Anatomie des Dinosauriers gewinnen. Er besaß einen kleinen Schädel, langen Hals und großen Rumpf. Vermutlich ging er auf zwei Beinen. 8. Die genaue Abstammung des Therizinosaurus war lange ungeklärt. Für Paläontologen war es schwierig, die Gattung des Therizinosaurus in eine Gruppe bzw. Dinosaurier-Familie einzuordnen. Heute geht man davon aus, dass Therizinosauridae zu der Gruppe der Theropoda gehören, genauer gesagt zu den Maniraptora. Diese sind eine Gruppe von Dinosauriern mit sehr weit entwickelten Handknochen – ein wichtiger evolutionärer Schritt hin zum Vogelflug. 9. Therizinosaurus hatte eine sogenannte „Afterkralle“. Die Füße des Therizinosaurus unterscheiden sich grundlegend von den Füßen anderer Theropoden. Eine markante Abweichung ist ein höhergelegener Zeh an der Innenseite jedes Hinterbeins, der beim Laufen keinen Bodenkontakt hatte – die sogenannte „Afterkralle“. Bei Hunden nennt man diese häufig auch „Wolfskralle“ oder „Wolfsklaue“. Allerdings besitzen Wölfe keine Afterkralle. 10. Therizinosaurus lebte in einer trockenen, subtropischen Umgebung. Das Gebiet der heutigen Mongolei hatte während der Kreidezeit ein subtropisches Klima und war von Sandstürmen geprägt. Auch interessant: Die Gattung Therizinosaurus kam auf, als der Velociraptor gerade ausstarb. Buchtipp zum Artikel: Der Bestseller „Urwelten: Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) ResearchGate: „A taxonomic and phylogenetic re-evaluation of Therizinosauria (Dinosauria: Maniraptora)“ (2) Nature: „Functional space analyses reveal the function and evolution of the most bizarre theropod manual unguals“ (3) Royal Society Publishing: „Morphological and functional diversity in therizinosaur claws and the implications for theropod claw evolution“ (4) PLOS ONE: „The Endocranial Anatomy of Therizinosauria and Its Implications for Sensory and Cognitive Function“
- Dilophosaurus: Steckbrief & 10 Fakten über den Dinosaurier
Im Film „Jurassic Park“ ist er eine hinterhältige giftspuckende Echse. Aber was wissen wir wirklich über den Dilophosaurus? Dieser Beitrag räumt mit ein paar hartnäckigen Mythen auf und zeigt dir 10 spannende Dinge, die du über diesen außergewöhnlichen Dinosaurier vielleicht noch nicht wusstest. Dilophosaurus: Steckbrief Gattung: Dilophosaurus („Zweikammechse“) Gruppe: Theropoda Entdeckung: 1970 Zeitliches Auftreten: vor 199,3 Mio. Jahren (Unterjura) Fundorte: Nordamerika, eventuell Volksrepublik China Körperlänge: bis 7 Meter Höhe: bis 2,5 Meter Gewicht: bis 500 kg 1. Dilophosaurus war viel größer als im Film „Jurassic Park“. Hollywood-Blockbuster wie „Jurassic Park“ und „Jurassic World“ haben unser Bild von Dinosauriern nachhaltig geprägt. Doch viele Eigenschaften aus den Filmen stimmen nicht mit paläontologischen Erkenntnissen überein. Der Dilophosaurus ist gleich in mehreren Punkten ein Opfer von „künstlerischer Freiheit“ geworden. Beginnen wir mit seiner Körpergröße. In Wirklichkeit war er doppelt so groß, wie seine Darstellung in den Dinosaurier-Filmen von Stephen Spielberg: bis zu 7 Meter lang und 2,5 Meter hoch. 2. Konnte Dilophosaurus Gift spucken? Im Film „Jurassic Park“ wird gezeigt, wie Dilophosaurus Gift, Säure bzw. giftigen Speichel spuckt. Dafür gibt es aber keinen wissenschaftlichen Beweis. Der Dinosaurier war also wahrscheinlich nicht „giftig“. 3. Besaß Dilophosaurus wirklich eine „Nackenkrause“? Die Filme „Jurassic Park“ und „Jurassic World“ zeigen Dilophosaurus außerdem mit einer abspreizbaren Nackenkrause, wie sie bei heute lebenden Kragenechsen zu finden ist. Doch auch hier fehlen wissenschaftliche Anhaltspunkte. Wahrscheinlich diente diese körperliche Modifikation im Film vor allem dazu, den Dilophosaurus optisch vom Velociraptor abzuheben. 4. Dilophosaurus hatte einen starken Biss. Die Untersuchung des fossilen Schädels weist darauf hin, dass Dilophosaurus einen kräftigen Unterkiefer mit ausgeprägter Kaumuskulatur besaß. Forscher vermuten, dass der Dinosaurier mit seiner starken Beißkraft und seinen stabilen Zähnen sogar Knochen durchbeißen konnte. 5. Dilophosaurus war ein schneller Läufer. Trotz einer Länge von bis zu 7 Metern, wog Dilophosaurus nur 500 kg. Das ist im Vergleich zur Körpergröße ein ziemlich geringes Gewicht. In Kombination mit seinen langen Hinterbeinen gehen Forscher davon aus, dass dieser Dinosaurier schnell laufen konnte und seine Beute auch im Sprint jagte. Möglicherweise erbeutete er kleine flinke Dinosaurier. Dank seiner großen Klauen hätte Dilophosaurus aber auch größere Beute töten können. Auch interessant für dich: „Welcher Dinosaurier war der schnellste von allen?“ 6. Dilophosaurus jagte vermutlich auch Fische. Hinter der ersten Zahnreihe im Oberkiefer des Dilophosaurus befand sich eine Kerbe. Man nennt diese auch die „Subnarialspalte“. Dadurch hatte der Dinosaurier ein „krokodilähnliches“ Aussehen. Einige Wissenschaftler vermuten deshalb, dass sich Dilophosaurus auch von Fisch ernährte. Die weitere Ähnlichkeit zu dem ebenfalls fischfressenden (piscivoren) Spinosaurus scheint diese Theorie zu bekräftigen. 7. Der Doppelkamm auf Dilophosaurus‘ Kopf spielte bei der Paarung eine Rolle. Ein weiteres spezifisches Erkennungsmerkmal des Dilophosaurus ist der Doppelkamm auf seinem Schädel, der ihm auch den Namen „Zweikammechse“ bescherte. Forscher fanden Skelette mit unterschiedlich großen Doppelkämmen. Sie gehen deshalb davon aus, dass die Größe ein Geschlechtermerkmal (Sexualdimorphismus) gewesen ist – also Männchen und Weibchen unterschiedlich große Kämme hatten. Paläontologen vermuten außerdem, dass der Doppelkamm bei der Paarung von Dilophosaurus eine Rolle spielte. Vielleicht haben Männchen mit ihrem „Kopfschmuck“ versucht, Weibchen zu beeindrucken und Rivalen einzuschüchtern. 8. Dilophosaurus hatte einen wüsten und aktiven Lebensstil. Skelette des Dilophosaurus sind häufig voller Knochenbrüche und Frakturen. Diese zeigen, dass der Dinosaurier ein aktives und gefährliches Leben führte. Insbesondere ein Fossil erregte große Aufmerksamkeit. Bei diesem Dilophosaurus-Exemplar handelt es sich um das Skelett mit den meisten Knochenverletzungen in der Gruppe der Theropoda. Ein vergleichbares wurde bisher nicht gefunden. 9. Dilophosaurus lebte wahrscheinlich in Gruppen. Die zahlreichen Verletzungen, die bei Dilophosaurus-Fossilien entdeckt wurden, zeigen häufig Anzeichen für Verheilung. Die Tiere lebten also vielleicht noch jahrelang mit ihren Beschwerden weiter. Das lässt die Vermutung zu, dass Dilophosaurus ein Rudeltier war und die Dinosaurier füreinander sorgten. Ein einzelner stark verletzter Dilophosaurus hätte allein wohl kaum ausreichend Nahrung für sich gefunden. 10. Dilophosaurus wurde etwa 30 Jahre alt. Heute ist es natürlich schwierig, die Lebenserwartung von Dinosauriern zu bestimmten. Aber vermutlich besaß der Dilophosaurus ein ähnliches Höchstalter wie der Velociraptor: etwa 30 Jahre. Buchtipp zum Artikel: Der Bestseller „Urwelten: Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) PLOS ONE: „Record-Breaking Pain: The Largest Number and Variety of Forelimb Bone Maladies in a Theropod Dinosaur“ (2) Spektrum: „Paläontologie: Entzauberung eines Filmbösewichts“ (3) GeoScienceWorld: „New Jurassic Dinosaur from the Kayenta Formation of Arizona“ (4) Cambridge University Press: „A comprehensive anatomical and phylogenetic evaluation of Dilophosaurus wetherilli (Dinosauria, Theropoda) with descriptions of new specimens from the Kayenta Formation of northern Arizona“ (5) JSTOR: „Dilophosaurus (Reptilia: Saurischia), a New Name for a Dinosaur“
- Archaeopteryx: Steckbrief & 10 Fakten über den Urvogel
Der Archaeopteryx ist einer der bedeutendsten Dinosaurier der Erdgeschichte. Das vogelähnliche Reptil markiert einen wichtigen evolutionären Übergang. Doch es gibt noch weitere spannende Dinge über den mysteriösen Urvogel! Archaeopteryx: Steckbrief Gattung: Archaeopteryx (altgriechisch „archaios“ und „pteryx“ – „uralte Feder“) Gruppe: Archosaurier Entdeckung: 1860 Zeitliches Auftreten: vor 152,1 bis 145 Mio. Jahren (Oberjura) Fundorte: Deutschland, eventuell Portugal Körperlänge: bis 50 Zentimeter Flügelspannweite: bis 50 Zentimeter Gewicht: bis 1 Kilogramm 1. Archaeopteryx wurde in Deutschland entdeckt. Bisher wurden ein Dutzend gut erhaltender Archaeopteryx-Fossilien gefunden, alle von ihnen in Deutschland. Genauer gesagt in Gesteinsschichten aus dem Oberjura bei Eichstätt, Solnhofen, Langenaltheim, Jachenhausen bei Riedburg und Schamhaupten. Das Erste, was man vom Archaeopteryx fand, war eine lose Feder im Jahr 1860. Ein Jahr später folgte die Entdeckung des ersten vollständigen Skeletts. Ein jüngerer Fund von Zähnen in einer Kohlegrube in Portugal könnte ebenfalls einer Art der Gattung Archaeopteryx zugeordnet werden. Bisher sind drei Arten bekannt. 2. Wie groß war Archaeopteryx? Der Archaeopteryx besaß eine recht geringe Körpergröße (Länge: bis 0,5 Meter). Forscher vergleichen ihn deshalb auch gerne mit einem Raben, einer Elster oder einer Taube. Er wog nicht mehr als eine handelsübliche Packung Mehl (Gewicht: bis 1 Kilogramm). 3. Archaeopteryx gilt als „Brückentier“ zwischen Reptilien und Vögeln. Ein sogenanntes „Brückentier“ oder eine „Mosaikform“ vereint Merkmale zweier verschiedener Tiergruppen. Im Falle des Archaeopteryx die von Reptilien und Vögeln. Die Zähne, Krallen und der lange, aus Wirbeln bestehende Schwanz deutet auf ein Reptil hin. Die Federn und die gut ausgebildeten Flügel hingegen zeigen einen Vogel. Deshalb wird der Archaeopteryx auch gerne als „Urvogel“ bezeichnet. Mit anderen Worten: Er ist der „erste bekannte Vogel“ der Welt. 4. Archaeopteryx lebte in einer subtropischen Küstenlandschaft. Die Fundorte des Archaeopteryx in Deutschland waren zur Zeit des Oberjura ein flaches Meer mit Stränden, Korallenriffen und kleinen Inseln. Das Klima war subtropisch und das Wasser warm. Es gab eine üppige Vegetation mit großen Bäumen, Palmen und Farnen. Möglicherweise konnte Archaeopteryx von Insel zu Insel fliegen. 5. Archaeopteryx war ein Fleischfresser. Im Gegensatz zu einem „richtigen“ Vogel, besaß Archaeopteryx keinen Schnabel, sondern eine spitz zulaufende, reptilienartige Schnauze mit Zähnen. Diese, sowie seine drei Fingerklauen an jeder Hand, halfen ihm Beute zu jagen. An seinen Füßen besaß er, wie auch heutige Vögel, einen nach hinten geklappten Zeh. Zu seiner Beute gehörten wahrscheinlich Insekten und kleine Reptilien. Trotz seines maritimen Lebensraumes waren seine Flugkünste wahrscheinlich nicht gut genug, um gezielt Fische zu fangen. 6. Archaeopteryx konnte gut klettern und baute seine Nester auf Bäumen. Forscher gehen davon aus, dass Archaeopteryx dank seiner Krallen sehr gut an Bäumen klettern konnte. Vermutlich baute er auch seine Nester in großer Höhe, um sie besser vor Feinden zu schützen. 7. Archaeopteryx konnte wahrscheinlich nicht vom Boden aus starten. Paläontologen sind sich absolut sicher, dass Archaeopteryx in der Luft gleiten und auch mit seinen Flügeln schlagen konnte. Allerdings soll er nicht in der Lage gewesen sein, seinen Flug vom Boden aus zu starten. Vermutlich sprang er dafür von höhergelegenen Stellen – wie Klippen an den Küsten. Die Untersuchung der Anatomie des Urvogels ergab außerdem, dass er seine Flügel wohl nicht wie heutige Vögel auf seinen Rücken klappen konnte. Sie standen also immer ein Stück von seinem Körper ab. 8. Warum hatte Archaeopteryx überhaupt Federn? Neben dem Urvogel gab es auch Flugsaurier, die ohne Federn fliegen konnten (zum Beispiel Pteranodon oder Quetzalcoatlus). Nur für das Fliegen hätte Archaeopteryx also keine Federn entwickeln müssen. Sie besitzen jedoch noch weitere Funktionen. Federn bieten einen Schutz vor Kälte und sind beim Brüten von Vorteil. Sie können auch während der Balz eingesetzt werden, um potenzielle Geschlechtspartner anzulocken und zu beeindrucken. Außerdem wirken Tiere mit Federn in einer gefährlichen Situation häufig größer und bedrohlicher, wenn sie sich „aufplustern“. 9. Archaeopteryx hatte schwarze Federn. Die Analyse von Pigmentresten einer Archaeopteryx-Feder mittels Rastertunnelmikroskop ergab, dass der Urvogel pechschwarze Federn besaß. Welche Vorteile die schwarze Farbe hatte, ist nicht restlos geklärt. Vielleicht half sie dem Dinosaurier bei der Temperaturregulierung oder bei der Tarnung. 10. Archaeopteryx flog ziemlich langsam. Wissenschaftler vermuten, dass Archaeopteryx eine Fluggeschwindigkeit von 28 km/h erreichen konnte. Damit war er kein „schneller Flieger“. Die durchschnittliche „Reisegeschwindigkeit“ von heutigen Zugvögeln liegt bei 60 bis 100 km/h. Manche Raubvögel erreichen im Sturzflug Geschwindigkeiten zwischen 200 und 340 km/h. Buchtipp zum Artikel: Der Bestseller „Urwelten: Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) SLAC: „Archaeopteryx Feathers and Bone Chemistry Fully Revealed via Synchrotron Imaging“ (2) ResearchGate: „Allometric Scaling in the Earliest Fossil Bird, Archaeopteryx lithographica“ (3) Nature Communications: „New evidence on the colour and nature of the isolated Archaeopteryx feather“ (4) BMC: „Re-evaluation of the Haarlem Archaeopteryx and the radiation of maniraptoran theropod dinosaurs“ (5) Acta Palaeontologica Polonica: „Archaeopteryx and its Palaeoecology“ (6) PeerJ: „The oldest Archaeopteryx (Theropoda: Avialiae): a new specimen from the Kimmeridgian/Tithonian boundary of Schamhaupten, Bavaria“
- Tyrannosaurus: Wie schnell war ein T-Rex wirklich?
Wie schnell konnte T-Rex wirklich laufen? Hätte ein Mensch vor einem Tyrannosaurus zu Fuß fliehen können, wie einige vermuten? Oder war dieser riesige Dinosaurier doch gar nicht so langsam? Hier werden alle spannenden Fragen beantwortet! Wie schnell ein T-Rex laufen konnte, beschäftigt Paläontologen seit dem Fund der ersten Tyrannosaurus-Fossilien vor über 200 Jahren. Als klar wurde, wie groß dieser Dinosaurier wirklich war, was für lange Hinterbeine und winzige „Arme“ er hatte, begann bei Wissenschaftlern auf der ganzen Welt ein Kopfzerbrechen darüber, wie T-Rex seine Beute jagte – bzw. mit welcher Geschwindigkeit. In Hollywood-Filmen kann es Tyrannosaurus rex sogar mit fahrenden Autos aufnehmen. Vor ihm gibt es buchstäblich kein Entkommen. Aber war das wirklich so? Jurassic Park Fans dürfen jetzt nicht enttäuscht sein: Nach neuesten Computersimulationen hätte man T-Rex mit einem Fahrrad überholen können. Aber der „König der Dinosaurier“ besaß eine ganz andere Strategie, mit der er durchaus Erfolg hatte: Ausdauer anstatt Geschwindigkeit! T-Rex: Ein jahrzehntelanger Streit Um das tatsächliche Lauftempo von T-Rex wurde jahrzehntelang gestritten. Bisher ging man in der Wissenschaft davon aus, dass ein Tyrannosaurus bis zu 53 Kilometer in der Stunde zurücklegen konnte. Rund 50 km/h wären durchaus angsteinflößend, wenn diese Zahl stimmen würde. Forscher der University of Manchester haben eine neue und noch komplexere Analyse anhand der aktuellsten Daten erstellt und viel über die bisherigen Werte nachgedacht. Die daraus folgende Computersimulation veranschaulichte einen fiktiven Wettlauf zwischen einem Menschen und der bis zu 14 Meter langen und bis zu 9 Tonnen schweren „Riesen-Echse“ – mit einem überraschenden Ergebnis! Laufgeschwindigkeit: Komplexere Simulationen bringen Licht ins Dunkel – und Verwunderung Anstatt der bisher gängigen 53 km/h kamen die Forscher nur noch auf 19 km/h. Der Grund: Wäre T-Rex schneller gelaufen, wären seine Knochen gebrochen, so die Forscher. Eine andere Studie der University of Maryland kam auf maximal 27 km/h – also immer noch ziemlich wenig. Zum Vergleich: Der schnellste Mensch der Welt schaffte 44 km/h im Sprint. Die durchschnittliche Laufgeschwindigkeit eines Sprinters beträgt 30 km/h. Ein untrainierter Mensch läuft rund 10 km/h schnell. Ein Fahrradfahrer fährt (je nach Fahrrad) bis zu 30 km/h im Durchschnitt. Radfahrer der Tour de France erreichen Geschwindigkeiten von mehr als 100 km/h. Fazit: Man hätte also mit einem Fahrrad vor T-Rex davonfahren können, wegrennen wahrscheinlich nicht. „Diese Studie arbeitet mit der Annahme, dass bei der Höchstgeschwindigkeit nicht die Muskeln der begrenzende Faktor waren. Bei der bisher vermuteten Höchstgeschwindigkeit hätte sich T-Rex laut dem Modell die Fußknöchel gebrochen.“ - John Hutchinson, Experte für Evolutionäre Biomechanik am Royal Veterinary College, London Allerdings: Es ist nicht leicht, die Gesamtheit aller Faktoren zu berücksichtigen, die für eine zuverlässige Messung der möglichen Laufgeschwindigkeit eines Tyrannosaurus von Bedeutung sind – von der Morphologie bis hin zu den mechanischen Eigenschaften der Knochen bezogen auf die Größe und das Gesamtgewicht des ganzen Tieres. Auch interessant: „Welcher Dinosaurier war der schnellste von allen?“ Tyrannosaurus: Wozu dann die langen Beine? Bisher ging man davon aus, dass besonders lange Beine eine entsprechend hohe Laufgeschwindigkeit zur Folge haben. Doch das ist nicht immer der Fall. Ab einem Gesamtgewicht von rund 1.000 Kilogramm bringen lange Beine keine zusätzliche Geschwindigkeit mehr, sorgen dafür aber für mehr Effizienz und Ausdauer. Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler der University of Maryland, nachdem sie biomechanische Modelle des Laufverhaltens von 70 Dinosauriern ausgewertet hatten. T-Rex musste bei seinem Jagdverhalten auch nicht besonders schnell laufen können. Seine Beute, zum Beispiel der Triceratops, war ebenfalls nicht sehr schnell, aber dafür ziemlich wehrhaft. Um einen Triceratops zu erlegen, brauchte man vor allem Ausdauer und sehr viel Gewalt – also keine hohe Laufgeschwindigkeit. Unser Bild von T-Rex ist falsch Natürlich lässt sich eine schwerfällige und langsame Riesen-Bestie in Filmen nicht so gut darstellen, wie ein flinker und geschickter Jäger. Das Bild, das wir vom Tyrannosaurus rex haben, ist also weitestgehend durch Hollywood geprägt. Nichtsdestotrotz ist T-Rex zu Recht einer der interessantesten Dinosaurier in Film und Forschung. „Das Bild des T-Rex, das Filme vermitteln, ist falsch. Paläontologen ist das jetzt schon seit über zehn Jahren bewusst, und diese neue Studie macht das nun mithilfe der bisher fortschrittlichsten Computermodelle unmissverständlich klar. […] Er (T-Rex) muss schnell sein, sonst ist er nicht cool. Die Leute haben eine emotionale Bindung zu ihm. Auf gar keinen Fall hätte der T-Rex in ‚Jurassic Park‘ mit diesem Jeep Schritt gehalten, wenn dieser mit voller Fahrt unterwegs war. Vielleicht im ersten Gang, aber selbst das ist noch ein großes ‚Vielleicht‘.“ - Stephen Brusatte, Paläontologe an der University of Edinburgh Willst du mehr über T-Rex erfahren? „T-Rex: Steckbrief und 10 spannende Fakten über den Tyrannosaurus“ Buchtipp zum Artikel: „Dinosaurier und andere Lebewesen der Urzeit: Die große Bild-Enzyklopädie“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) PeerJ: „Investigating the running abilities of Tyrannosaurus rex using stress-constrained multibody dynamic analysis“ (2) PLOS ONE: „The fast and the frugal: Divergent locomotory strategies drive limb lengthening in theropod dinosaurs“ (3) National Geographic: „Wir wären schneller als ein T. rex“ (4) wissenschaft.de: „T. rex: Ausdauer statt Geschwindigkeit“ (5) Spiegel Wissenschaft: „T-rex-Tempo: Wie schnell war der König der Kreidezeit?“
- Carnotaurus: Steckbrief & 10 Fakten über den Dinosaurier
Der Carnotaurus bleibt im Gedächtnis! Besonders auffallend sind die zwei charakteristischen Hörner über seinen Augen. Doch es gibt noch viele weitere spannende Dinge über diesen außergewöhnlichen Dinosaurier. Hier erfährst du alles! Carnotaurus: Steckbrief Gattung: Carnotaurus („Fleischfressender Stier“) Einzige bekannte Art: Carnotaurus sastrei Gruppe: Theropoda (genauer „Ceratosauria“ – „Gehörnte Echsen“) Entdeckung: 1985 Zeitliches Auftreten: vor 72 bis 69,9 Mio. Jahren (Oberkreide) Fundorte: Argentinien Höhe: 3,5 Meter Länge: 9 Meter Gewicht: 2,1 Tonnen 1. Vom Carnotaurus wurde bisher nur ein einziges Skelett gefunden. Bisher haben Paläontologen nur ein einziges fossiles Skelett vom Carnotaurus entdecken können. Trotzdem gilt er als gut erforscht. Das liegt daran, dass die Überreste dieses einen Exemplares sehr gut erhalten sind. Nur die unteren Partien der Beine und ein Teil des Schwanzes fehlen, weil sie der Verwitterung zum Opfer gefallen sind und die Jahrmillionen nicht überdauert haben. Das einzige echte Fossil befindet sich im Argentinischen Museum für Naturwissenschaften Rivadavia in Buenos Aires. Alle anderen Skelette sind Abgüsse bzw. Nachbildungen. 2. Die Hörner des Carnotaurus waren mehr als 15 Zentimeter lang. Zu seinem Namen – „Fleischfressender Stier“ – gelangte der Carnotaurus dank seiner beiden Hörner über den Augen. Die Knochenreste der Hörner sind 15 Zentimeter lang. Forscher vermuten jedoch, dass diese noch mit einer „hornigen Substanz“ überzogen waren. Das würde bedeuten, dass die paarigen Hörner des Carnotaurus zu Lebzeiten noch deutlich länger gewesen sind. 3. Die Arme des Carnotaurus waren nutzlos. Die Vordergliedmaßen des Carnotaurus waren so kurz, dass sie – ähnlich wie bei Tyrannosaurus rex – vermutlich keinerlei praktische Funktion erfüllten. Die Arme des Carnotaurus waren keine 50 Zentimeter lang. Und das bei einer Körperlänge von bis zu 9 Metern. Du wirst es nie erraten: „T-Rex: Warum hatte Tyrannosaurus so kurze Arme?“ 4. Wozu dienten die Hörner des Carnotaurus? Forscher sehen zwei Möglichkeiten dafür, wozu die Hörner über den Augen des Carnotaurus gedient haben könnten. Auf der einen Seite besaßen sie vermutlich eine visuelle Funktion, die zum Beispiel bei der Kommunikation half oder potenzielle Geschlechtspartner anlocken sollte. Auf der anderen Seite ist es durchaus denkbar, dass die Hörner in Kombination mit dem muskulösen Nacken des Dinosauriers als Waffe eingesetzt wurden. 5. Carnotaurus war vermutlich ein schneller Läufer. Die starken und überproportional langen Beine des Carnotaurus in Verbindung mit seinen extrem kurzen Armen deuten darauf hin, dass dieser Dinosaurier vergleichsweise hohe Geschwindigkeiten erreichen konnte – vermutlich bis zu 55 km/h. Seine Beinknochen scheinen sehr widerstandsfähig gewesen zu sein und waren in der Lage, sich beim schnellen Laufen flexibel zu biegen. Carnotaurus gehörte wahrscheinlich zu den Großtheropoden mit der schnellsten Laufgeschwindigkeit. Ganz anders dieser Dinosaurier: „Tyrannosaurus: Wie schnell war ein T-Rex wirklich?“ Auch interessant: „Welcher Dinosaurier war der schnellste von allen?“ 6. Die Schuppen des Carnotaurus sahen aus wie ein Mosaik. Paläontologen konnten die Hautabdrücke des Carnotaurus im Gestein rund um das Skelett untersuchen. Sie kamen zu dem Schluss, dass die Haut dieses Dinosauriers aus großen kegelförmigen Schuppen bestand, die durch kleinere Schuppen miteinander verbunden waren. Auf diese Weise ergänzten sich die Schuppen und bildeten förmlich ein Mosaik. Bei kaum einem anderen Dinosaurier gilt die Haut als so gut erforscht wie bei dem Carnotaurus. 7. Welche Beute jagte der Carnotaurus? Aufgrund der Vermutung, dass Carnotaurus ein schneller Läufer gewesen ist, gehen Forscher davon aus, dass er ein aktiver Jäger und vielleicht nur in Ausnahmefällen ein Aasfresser war. Der Dinosaurier hatte sich wahrscheinlich auf die Jagd nach kleineren, flinken Tieren spezialisiert. 8. Carnotaurus besaß ein gutes Sehvermögen. Die Augen des Carnotaurus waren nach vorne gerichtet. Forscher vermuten deshalb, dass er ein sogenanntes „binokulares Sehvermögen“ besaß. Das bedeutet, dass er beide Augen gleichzeitig auf ein Objekt richten konnte und das Gehirn aus zwei Bildern eines zusammenfügte. Beidäugiges Sehen bewirkt eine verbesserte räumliche Tiefenwahrnehmung. Wahrscheinlich jagte Carnotaurus auf Sicht. 9. Carnotaurus hatte wenig Beißkraft. Im Vergleich zu anderen großen Fleischfressern, war der Biss des Carnotaurus nicht sehr stark, vermuten Forscher. Dafür hatte er sehr flexible Gelenke in seinem Schädel und konnte sein Maul äußerst weit öffnen. 10. Carnotaurus lebte in einer maritimen Umgebung. Das einzige bekannte Carnotaurus-Skelett wurde im Gestein der La-Colonia-Formation des Comarca Nordpatagonica Massivs entdeckt. Die Überreste von anderen Tieren wie Schildkröten, Krokodilen, Plesiosauriern, Eidechsen und Lungenfischen deuten darauf hin, dass dies zur Zeit der Oberkreide eine Küstenregion mit Flussmündungen und Wattflächen gewesen ist. Das Klima war warm und geprägt durch saisonale Regen- und Trockenzeiten. Buchtipp zum Artikel: Der Bestseller „Urwelten: Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) PLOS ONE: „Dinosaur Speed Demon: The Caudal Musculature of Carnotaurus sastrei and Implications for the Evolution of South American Abelisaurids“ (2) ResearchGate: „Carnotaurus sastrei Bonaparte, the Horned, Lightly Built Carnosaur from the Middle Cretaceous of Patagonia“ (3) Projecto ARCA: „On the Palaeobiology of the South American Horned Theropod Carnotaurus Sastre Bonaparte“ (4) Wiley Online Library: „The hand structure of Carnotaurus sastrei (Theropoda, Abelisauridae): implications for hand diversity and evolution in abelisaurids“ (5) Taylor & Francis Online: „Cranial mechanics and functional interpretation of the horned carnivorous dinosaur Carnotaurus sastrei“
- Allosaurus: Steckbrief & 10 Fakten über den Dinosaurier
Der Allosaurus mag auf den ersten Blick ein eher unscheinbarer prähistorischer Fleischfresser gewesen sein. Dabei gibt es einige Dinge, die diesen interessanten Dinosaurier von anderen Urzeit-Echsen unterscheiden. Hier erfährst du alles! Allosaurus: Steckbrief Gattung: Allosaurus („Andersartige Echse“), mehrere Arten bekannt Gruppe: Theropoda Entdeckung: 1877 Zeitliches Auftreten: vor 157,3 bis 145 Mio. Jahren (Oberjura) Fundorte: Nordamerika, Tansania (Ostafrika), Portugal, Frankreich, Deutschland Höhe: bis 4 Meter Länge: bis 10 Meter Gewicht: bis 3 Tonnen 1. Die Anatomie des Allosaurus sorgte zunächst für Verwirrung. Der Allosaurus lief auf seinen Hinterbeinen, hatte kurze Arme und zwei charakteristische Hörner über seinen Augen, weshalb er zu den sogenannten Carnosauriern gehört. Aber seine Wirbelknochen sorgten unter Paläontologen bei seiner Entdeckung für Verwirrung. Diese waren anders geformt, als es bei anderen ähnlichen Dinosauriern bisher der Fall gewesen ist. Vermutlich hielt das Tier seine Wirbelsäule beim Laufen ziemlich waagerecht. 2. Der lange Schwanz des Allosaurus musste seinen großen Kopf ausbalancieren. Im Vergleich zu seinem Rumpf besaß Allosaurus einen ziemlich großen Kopf. Um dieses Gewicht auszubalancieren, hatte Allosaurus einen sehr langen Schwanz und kurze Vordergliedmaßen. Seine Arme waren jedoch trotzdem länger als die eines Tyrannosaurus rex. Du wirst es nie erraten: „T-Rex: Warum hatte Tyrannosaurus so kurze Arme?“ 3. Die Ernährungsweise des Allosaurus ist umstritten. Allosaurus war ein Fleischfresser. Trotzdem sind sich die Forscher nicht einig, was genau der Dinosaurier gefressen hat. Sein vergleichsweise geringes Körpergewicht, seine belastbaren Kiefer und starken Beine sprechen dafür, dass er ein guter Jäger gewesen ist. Es wird vermutet, dass Allosaurus bis zu 55 km/h schnell laufen konnte. Der schmale Kopf und die damit recht eingeschränkte Sicht deutet jedoch eher auf einen Aasfresser hin. Mit seinen starken Beinen hätte Allosaurus zwar gut rennen können, aber sein schmaler Schädel eignet sich nicht gut dafür Beute zu erlegen. Außerdem ist die schlechte räumliche Sicht für einen Jäger sehr unvorteilhaft. 4. Allosaurus nahm jedes Jahr 148 Kilogramm Körpergewicht zu. Paläontologen gehen davon aus, dass Allosaurus mit 15 Jahren am schnellsten wuchs. Sie geben an, dass der Dinosaurier im Laufe seines Lebens bis zu seinem Zenit (falls er ihn erreichte) jedes Jahr im Durchschnitt 148 Kilogramm an Gewicht zugenommen hat. 5. Allosaurus konnte sich bereits in jungen Jahren fortpflanzen. Forscher kamen nach der Untersuchung des Knochengewebes von Allosaurus zu dem Schluss, dass er sich bereits in einem Alter von etwa 10 Jahren fortpflanzen konnte – was sehr früh für einen Dinosaurier ist. Bereits mit 10 Jahren wiesen die Knochen des Allosaurus ausreichend Kalziumreserven auf, um Eier produzieren zu können. 6. Allosaurus-Fossilien weisen überdurchschnittlich viele Knochenbrüche auf. Bei kaum einem anderen Dinosaurier finden sich so viele Verletzungen an den Fossilien, wie bei dem Allosaurus. Das deutet darauf hin, dass dieser einen aktiven und riskanten Lebensstil pflegte. 7. Allosaurus lebte vermutlich in Gruppen. Nebeneinander verlaufende fossile Fußspuren, die dem Allosaurus zugeschrieben werden, lassen den Schluss zu, dass dieser Dinosaurier in Gruppen lebte und kein Einzelgänger war. 8. Allosaurus wurde wahrscheinlich keine 30 Jahre alt. Forscher schätzen das Höchstalter des Allosaurus auf 22 bis 28 Jahre. Das ähnelt der Lebenserwartung von T-Rex, die bei etwa 30 Jahren gelegen haben soll. 9. Allosaurus verlor häufig Zähne. In den Kiefern des Allosaurus befanden sich bis zu 41 Zähne. Diese waren spitz, gekrümmt und außen gesägt. In der Nähe der Knochen potenzieller Beutetiere (mittelgroße Pflanzenfresser) finden sich häufig lose versteinerte Allosaurus-Zähne. Das deutet darauf hin, dass der Fleischfresser regelmäßig Zähne verlor und diese nachwuchsen. 10. Allosaurus lebte in einer Savannenlandschaft. Die Fundorte von Allosaurus-Fossilien waren zur Zeit des Oberjura eine sogenannte semiaride Savanne. Das Klima war geprägt von einer langanhaltenden Trockenzeit. In der Landschaft gab es kleine Waldinseln und ab und zu Süßwassersümpfe. Versteinerte Bäume lassen trotz der Trockenphasen eine üppige Vegetation mit einem hohen Grundwasserspiegel vermuten. Allosaurus lebte zeitgleich mit Brachiosaurus, Stegosaurus und Diplodocus. Buchtipp zum Artikel: Der Bestseller „Urwelten: Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) PLOS ONE: „High frequencies of theropod bite marks provide evidence for feeding, scavenging, and possible cannibalism in a stressed Late Jurassic ecosystem“ (2) PeerJ: „Cranial anatomy of Allosaurus jimmadseni, a new species from the lower part of the Morrison Formation (Upper Jurassic) of Western North America“ (3) Frontiers: „Histology and Geochemistry of Allosaurus (Dinosauria: Theropoda) From the Cleveland-Lloyd Dinosaur Quarry (Late Jurassic, Utah): Paleobiological Implications“ (4) ResearchGate: „A computational analysis of locomotor anatomy and body mass evolution in Allosauroidea (Dinosauria: Theropoda)“ (5) Palaeontologia Electronica: „Multibody dynamics model of head and neck function in Allosaurus (Dinosauria, Theropoda)“ (6) Palaeontologia Electronica: „How Big Was 'Big Al'? Quantifying the effect of soft tissue and osteological unknowns on mass predictions for Allosaurus (Dinosauria:Theropoda)“
- Deinonychus: Steckbrief & 10 Fakten über den Dinosaurier
Vielleicht kennst du den Deinonychus aus Filmen, Büchern oder Videospielen. Aber was weißt du wirklich über diesen Dinosaurier? Was bedeutet sein Name? Wie groß war der Raptor? Hatte er Schuppen oder Federn? Dieser Beitrag klärt alle spannenden Fragen! Deinonychus: Steckbrief Gattung: Deinonychus Art: Deinonychus antirrhopus Gruppe: Dromaeosauridae Entdeckung: 1969 (John H. Ostrom) Zeitliches Auftreten: vor 123 bis 110,2 Mio. Jahren (Unterkreide) Fundorte: USA (Montana, Wyoming, Oklahoma) Körperlänge: bis 3,5 Meter Höhe: bis 1,3 Meter Gewicht: bis 70 kg 1. Deinonychus: Was bedeutet sein Name? Der Name „Deinonychus“ stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet „schreckliche Klaue“. Diesen Titel bekam der Dinosaurier aufgrund seiner auffallend großen, sichelförmigen Kralle am zweiten Zeh jedes Hinterbeins. Diese Klaue wurde mehr als 12 Zentimeter lang. Zu ihrer Funktion erfährst du später mehr. 2. Wie groß war Deinonychus? Die Körperhöhe des Deinonychus entspricht mit bis zu 1,3 Metern etwa dem Stockmaß vieler heute lebender Ponys. Der Dinosaurier war also kleiner als ein erwachsener Mensch. 3. Deinonychus hatte Zähne wie eine Säge. In den kräftigen Kiefern des Deinonychus befanden sich rund 70 Zähne. Diese waren klingenartig, gebogen und auf der Vorder- und Rückseite gesägt bzw. gezackt. Auffallend ist, dass die kleinen Zacken (Dentikel) auf der Rückseite jedes Zahns etwa doppelt so groß waren wie auf der Vorderseite. 4. Deinonychus hatte gute Augen. Die Schnauze des Dinosauriers war lang und schmal. Das paarige Jochbein verbreiterte seinen Schädel in der Augenregion. Das deutet darauf hin, dass Deinonychus ein gutes räumliches Sehvermögen besaß und seine Beute vermutlich auf Sicht jagte. 5. Wozu diente die lange Kralle des Deinonychus? Früher vermuteten Forscher, dass Deinonychus und andere Raptoren ihre großen Sichelkrallen zum Aufschlitzen und Ausweiden von Beutetieren verwendeten. Hydraulische Tests mit Robotermodellen widerlegten diese Theorie jedoch. Heute gehen Paläontologen davon aus, dass Deinonychus und auch der Velociraptor oder Utahraptor ihre großen Krallen als „Steigeisen“ benutzten, um sich auf ihrer Beute festzuhalten und dieser mit gezielten Bissen Wunden zuzufügen. 6. Deinonychus vs. Velociraptor: Wer war stärker? Diese beiden eng verwandten Dinosaurier werden gerne miteinander verglichen: Tatsächlich war der Deinonychus etwa doppelt so groß wie sein Cousin. Im Vergleich zum Velociraptor besaß der größere Deinonychus außerdem einen stärkeren Unterkiefer und eine robustere Schädeldecke. Im Zweikampf hätte Deinonychus den Velociraptor also besiegt. 7. Deinonychus vs. Velociraptor: Wer war schneller? Hier hat der Velociraptor buchstäblich die Nase vorn. Forscher schätzen, dass der Velociraptor eine Höchstgeschwindigkeit zwischen 40 und 60 km/h erreichen konnte. Die Anatomie des Deinonychus hingegen deutet darauf hin, dass dieser Dinosaurier nicht zu einem solchen Lauftempo fähig war. Wie schnell er wirklich laufen konnte, ist unklar. 8. Hatte Deinonychus Federn? Heute ist allgemein bekannt, dass der Velociraptor Federn trug. Versteinerte Federkiele an seinen Fossilien lieferten den Beweis. Ob der eng verwandte Deinonychus ein Federkleid hatte, lässt sich bisher nicht eindeutig sagen. Forscher vermuten jedoch, dass dies der Fall gewesen ist. 9. Deinonychus war ein aktiver Jäger und ein Rudeltier. Bei Ernährung, Lebensweise und Jagdverhalten gehen die Meinungen der Forscher zum Teil weit auseinander. Manche sehen den Deinonychus trotz seiner großen Kralle und guten Augen eher als Aasfresser. Regelmäßige Bissspuren an Tenontosaurus-Knochen (ein mittelgroßer Pflanzenfresser aus der Gruppe der Iguanodontia) werden dem Deinonychus zugeschrieben und lassen eher einen aktiven Jagdstil vermuten. Im Vergleich zur Körpergröße soll Deinonychus eine äußerst starke Beißkraft gehabt haben. Funde von mehreren Skeletten an einem Ort und parallel verlaufenden fossilen Fußspuren deuten außerdem darauf hin, dass dieser Dinosaurier in Gruppen lebte. Vermutlich jagte Deinonychus also mittelgroße Pflanzenfresser im Rudel. 10. Wie viel kostet ein Deinonychus-Skelett? Im Jahr 2022 wurde im Auktionshaus Christie’s in New York ein Deinonychus-Fossil versteigert. Es bestand aus etwa 126 Knochen und wurde fast ein Jahrzehnt zuvor in Montana ausgegraben. Verkauft wurde es schließlich für 12,4 Millionen Dollar. Auch interessant für dich: „Fossilien suchen in Deutschland – Alles, was du wissen musst“ Buchtipp zum Artikel: Der Bestseller „Urwelten: Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) John H. Ostrom: „On A New Specimen Of The Lower Cretaceous Theropod Dinosaur Deinonychus Antirrhopus“ (2) John H. Ostrom: „Osteology Of Deinonychus Antirrhopus, An Unusual Theropod From The Lower Cretaceous Of Montana“ (3) John H. Ostrom: „Stratigraphy And Paleontology Of The Cloverly Formation (Lower Cretaceous) Of The Bighorn Basin Area, Wyoming And Montana“ (4) christies.com: „Deinonychus Antirrhopus“ (5) Science: „Feather Quill Knobs in the Dinosaur Velociraptor“ (6) ScienceDirect: „Gastroliths and Deinonychus teeth associated with a skeleton of Tenontosaurus from the Cloverly Formation (Lower Cretaceous), Montana, USA“ (7) ResearchGate: „Further Description Of The Osteology Of Deinonychus Antirrhopus (Saurischian, Theropoda)“
- Utahraptor: Steckbrief & 10 Fakten über den Dinosaurier
Der Utahraptor ist einer der bekanntesten Raptoren. Aber was weißt du wirklich über diesen Dinosaurier? Hatte er Federn? Wie groß war er tatsächlich? Lebte er im Rudel? Und wie schnell konnte er laufen? Dieser Beitrag klärt alle spannenden Fragen! Utahraptor: Steckbrief Gattung: Utahraptor („Utah-Räuber“) Art: Utahraptor ostrommaysorum Gruppe: Dromaeosauridae Entdeckung: 1993 (James Kirkland, Robert Gaston, Donald Burge) Zeitliches Auftreten: vor 130,7 bis 126,3 Mio. Jahren (Unterkreide) Fundorte: Utah (USA) Körperlänge: bis 7 Meter Höhe: bis 2 Meter Gewicht: bis 450 kg 1. Der Utahraptor ist der größte Raptor, der jemals gelebt hat. Mit einer Körperlänge von bis zu 7 Metern und einer Körperhöhe von bis zu 2 Metern ist der Utahraptor größer als ein erwachsener Mensch und damit auch der größte bisher bekannte Raptor. 2. Der Velociraptor aus „Jurassic Park“ war wohl eher ein Utahraptor. Die Velociraptoren in den Jurassic Park-Filmen sind auffallend groß. Tatsächlich erreichte der Velociraptor nur eine Körperhöhe von einem halben Meter. Damit der Raubsaurier bei den Zuschauern dennoch einen ordentlichen Eindruck hinterlässt, machten ihn die Filmemacher einfach größer. Damit ähnelt der Velociraptor jedoch eher dem Utahraptor, der nebenbei gesagt im selben Jahr entdeckt wurde (1993), in dem auch der erste Jurassic Park-Film in die Kinos kam. Im Allgemeinen werden die beiden nah verwandten Dinosaurier gerne miteinander verglichen. 3. Utahraptor hatte eine große Sichelkralle. Wie auch andere Raptoren, besaß Utahraptor eine große Klaue an der inneren Zehe jedes Fußes. Die Sichelkralle dieses Dinosauriers konnte bis zu 24 Zentimeter lang werden – größer als so manche menschliche Hand. 4. Wozu diente die große Klaue des Utahraptors? Über die Funktion der übermäßig langen Krallen von Raptoren wurde viel spekuliert. Zunächst ging man davon aus, dass die Dinosaurier damit Beutetiere aufschlitzten und ausweideten. Hydraulische Tests mit Robotermodellen konnten diese Theorie jedoch widerlegen. Forscher gehen heute vielmehr davon aus, dass der Utahraptor, aber auch der Velociraptor oder Deinonychus ihre Sichelkrallen als „Steigeisen“ benutzten, um sich auf ihrer Beute festzuhalten und ihr gezielt Bisse zuzufügen. 5. Der Utahraptor sollte zunächst nach Steven Spielberg benannt werden. Angelehnt an den erfolgreichen Dinosaurier-Film „Jurassic Park“, sollte der zu dieser Zeit neu entdeckte Utahraptor zunächst „Utahraptor spielbergi“ genannt werden – zu Ehren des Filmregisseurs Steven Spielberg. Diese Namensgebung kam jedoch nicht zustande. 6. Utahraptor hatte Zähne wie eine Säge. Auf der Vorder- und Rückseite jedes Zahns befanden sich Zacken – sogenannte „Dentikel“. Die Zähne des Utahraptors waren also gesägt. Im Gegensatz zu den Dentikeln von anderen Dromaeosauriden sind die des Utahraptors allerdings stumpf. 7. Hatte der Utahraptor Federn? Dass der Velociraptor Federn trug, ist heute allgemein bekannt. Den Beweis hierfür lieferten versteinerte Federkiele an den Fossilien eines dieser Tiere. Ob auch andere Dromaeosauriden wie der Utahraptor oder auch der Deinonychus Federn hatten, ist bisher unklar. Paläontologen gehen jedoch davon aus, dass alle Dinosaurier dieser Gruppe ein Federkleid besaßen. 8. Utahraptor lebte im Rudel. Ein Gruppenfund von gleich 6 Utahraptoren verschiedenen Alters in der Cedar Mountain Formation (Utah) lassen den Schluss zu, dass diese Tiere in Rudeln lebten. Vermutlich gerieten alle 6 Individuen zeitgleich in Treibsand und verendeten an Ort und Stelle. Doch nicht alle Raptoren waren Gruppentiere. Forscher vermuten, dass der Velociraptor ein Einzelgänger gewesen ist – anders als in „Jurassic Park“ dargestellt. 9. Utahraptor jagte mittelgroße Pflanzenfresser. Überreste eines Iguanodontiden (mittelgroßer, auf allen Vieren laufender Pflanzenfresser) neben den Fossilien von Utahraptoren, lassen vermuten, dass diese Raubsaurier eben solche Beute bevorzugten. Dafür sprechen auch Dromaeosauridae-typische Bissspuren an den Knochen der Pflanzenfresser. 10. Ein Utahraptor war nicht so schnell wie ein Velociraptor. Forscher gehen im Allgemeinen davon aus, dass der Utahraptor nicht so schnell laufen konnte wie seine kleineren Verwandten – Velociraptor und Deinonychus. Der Velociraptor konnte Spitzengeschwindigkeiten zwischen 40 und 60 km/h erreichen. Das Lauftempo des Utahraptors ist nicht genau bekannt. Er muss aber mindestens so schnell wie seine Beute – die Iguanodontiden – gewesen sein. Buchtipp zum Artikel: Der Bestseller „Urwelten: Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) ResearchGate: „A large dromaeosaur (Theropoda) from the Lower Cretaceous of eastern Utah“ (2) PNAS: „A microraptorine (Dinosauria–Dromaeosauridae) from the Late Cretaceous of North America“ (3) MDPI: „Berriasian–Valanginian Geochronology and Carbon-Isotope Stratigraphy of the Yellow Cat Member, Cedar Mountain Formation, Eastern Utah, USA“ (4) Science: „A Basal Dromaeosaurid and Size Evolution Preceding Avian Flight“ (5) Science: „Feather Quill Knobs in the Dinosaur Velociraptor“ (6) ScienceDirect: „Gastroliths and Deinonychus teeth associated with a skeleton of Tenontosaurus from the Cloverly Formation (Lower Cretaceous), Montana, USA“
- Welcher Dinosaurier war der schnellste von allen?
Manche Dinosaurier waren so langsam wie Fußgänger beim Sonntagsspaziergang. Andere so schnell, dass es vor ihnen kein Entkommen gab. Wer war die schnellste Urzeit-Echse von allen? Die Antwort wird dich überraschen! Vor vielen Millionen Jahren durchstreiften Dinosaurier unseren Planeten. Dabei brachte die Evolution unterschiedlichste Arten von ihnen hervor. Welcher war der schnellste Dinosaurier, der jemals gelebt hat? Und wie kann man das heute überhaupt so genau wissen? Wie berechnet man die Geschwindigkeit von Dinosauriern? Es gibt zwei Möglichkeiten, um die Laufgeschwindigkeit eines ausgestorbenen Tieres zu rekonstruieren: Durch biomechanische Modelle, die auf Basis der bekannten anatomischen Daten des Tieres am Computer erstellt werden. Durch die Analyse der fossilen Fußspuren. Aus der Länge eines Abdrucks können Wissenschaftler die Hüfthöhe des ausgestorbenen Tieres ermitteln und in Bezug zur Schrittlänge setzen. Daraus ergibt sich das Lauftempo, mit dem die Abdrücke entstanden sind. Insgesamt gab es mehrere solcher Computersimulationen und Fußabdruck-Analysen mit zum Teil unterschiedlichen Ergebnissen. Mittlerweile scheinen Forscher jedoch ein relativ klares Bild von den Laufgeschwindigkeiten verschiedener Dinosaurier zu haben. Wer war der schnellste Dinosaurier? Nein, es war nicht der Velociraptor. Kaum zu glauben, aber wahr. Der Velociraptor erreichte vermutlich eine maximale Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h (manche Forscher sprechen von 40 km/h). Auch der Tyrannosaurus rex war nicht der Schnellste. Dieser schwerfällige Riese kam sogar nur auf 19 km/h und war damit langsamer als so mancher Fahrradfahrer. Der schnellste bekannte Dinosaurier war der kleine, aber flinke Compsognathus, so Wissenschaftler der University of Manchester. Dieser zweibeinige Fleischfresser war so groß wie ein Huhn (40 cm hoch), aber erreichte vermutlich Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 65 km/h. Wissenswert: Der schnellste Mensch der Welt erreichte ein Rekordtempo von 44 km/h im Sprint. Das schnellste heute lebende Tier an Land ist der Gepard – mit Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 120 km/h. Die britischen Forscher, die das Lauftempo von Compsognathus ermittelten, nutzten hierfür eine Computersimulation. Diese wurde im Voraus an Arten, deren Geschwindigkeiten bekannt sind (darunter Emu, Strauß und Mensch), erfolgreich getestet. In ihrer Studie erklärten die Wissenschaftler jedoch, dass es trotzdem schwierig bleibt, das tatsächliche Gewicht und den Aufbau der Muskulatur eines Dinosauriers zu bestimmen. Diese Daten sind für die Computersimulation von großer Bedeutung. Wahrscheinlich erreichte Compsognathus ein Körpergewicht zwischen 0,5 und 3,5 Kilogramm. Compsognathus: 4 spannende Fakten über den winzigen Urzeit-Sprinter Compsognathus lebte vor rund 150 Millionen Jahren auf dem Gebiet des heutigen Mitteleuropas (Deutschland und Frankreich). Zur Zeit des Oberjura bestand Europa aus tropischen Inseln am Rand des Tethys-Meeres. Compsognathus gehört zu den wenigen Dinosauriern, deren Ernährung gut bekannt ist. In den fossilen Bäuchen dieser Tiere entdeckten Forscher die ebenfalls versteinerten Überreste von kleinen, agilen Echsen. Nach seiner Entdeckung wurde viel darüber spekuliert, wie nah Compsognathus mit Vögeln verwandt gewesen sein könnte. Heute wird jedoch vermutet, dass dieser Dinosaurier bei weitem nicht so vogelähnlich war, wie etwa der Archaeopteryx. Höchstwahrscheinlich trug Compsognathus auch keine Federn, sondern Schuppen. Compsognathus hatte Gastauftritte in Kinofilmen (Jurassic Park III & Jurassic World: Das gefallene Königreich). In Jurassic Park werden die kleinen Tiere („Compys“) als soziale, in Gruppen jagende Dinosaurier dargestellt. In Wahrheit gibt es für diese Annahme bisher keine wissenschaftlichen Belege. Auch interessant für dich: Welcher Dinosaurier war der größte von allen? Buchtipp zum Artikel: Der Bestseller „Urwelten: Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden.
- Welcher Dinosaurier war der kleinste von allen?
In einem Bernstein entdeckten Forscher den perfekt erhaltenen Schädel des kleinsten Dinosauriers der Welt: Oculudentavis! Wie sah dieser Dino-Winzling aus? Und wie klein war er wirklich? Vor Millionen von Jahren durchstreiften Dinosaurier unseren Planeten. Dabei brachte die Evolution die unterschiedlichsten Urzeit-Echsen hervor – manche so groß wie Mehrfamilienhäuser, andere so klein wie ein Keks. Im Jahr 2020 gab es einen Sensationsfund: der 99 Millionen Jahre alte und vollständig in Bernstein konservierte Schädel eines kleinen, vogelähnlichen Dinosauriers im Norden von Myanmar. Diese außergewöhnlichen Überreste wurden von einem internationalen Forscherteam mithilfe von hochauflösenden Synchrotron-Scans untersucht, ohne das Fossil zu beschädigen. Die genaue Analyse des Schädels half bei der Rekonstruktion des restlichen Körpers. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler im Fachmagazin „Nature“. Wie groß war der Oculudentavis? Oculudentavis erreichte von Kopf bis Schwanz eine Größe von nur 5 Zentimetern und wog federleichte 2 Gramm. Damit war er nicht einmal halb so groß wie ein Spatz. Der Kopf des Exemplars im Bernstein war mit Schnabel nur 14,25 Millimeter lang. Das Urzeit-Tier war insgesamt so groß wie die kleinste heute bekannte Kolibri-Art der Welt: die Bienenelfe. Ein weiterer Vergleich: Der Zahn eines Tyrannosaurus rex war 6-mal so groß wie Oculudentavis. „Die Konservierung von Wirbeltieren in Bernstein ist rar und dieses Fossil liefert uns einen Einblick in die Welt der Dinosaurier am unteren Ende des Körpergrößen-Spektrums. Seine einzigartigen anatomischen Eigenschaften deuten auf einen der kleinsten und gleichzeitig urtümlichsten Vögel hin, die jemals gefunden wurden.“ – Lars Schmitz, Natural History Museum of Los Angeles County Mini-Dino: 7 spannende Fakten über Oculudentavis Der Name „Oculudentavis“ bedeutet „Augenzahnvogel“. Heute sind zwei Arten dieses Dinosauriers bekannt: O. khaungraae (das Exemplar aus dem Bernstein) und O. naga. Oculudentavis hatte sehr scharfe Zähne und mutmaßlich einen vergleichsweise kräftigen Biss. Oculudentavis war ein flinker Räuber, der wahrscheinlich kleine Wirbeltiere und Insekten jagte. Oculudentavis war vermutlich nicht in der Lage räumlich bzw. dreidimensional zu sehen (binokulares Sehen), da er sehr seitlich gelegene Augen besaß. Oculudentavis war trotz seiner Ähnlichkeit zu modernen Vögeln ein Dinosaurier und nur geringfügig näher mit modernen Vögeln verwandt als der „Urvogel“ Archaeopteryx. Oculudentavis lebte in tropischen Wäldern mit Gewässern bzw. in Küstennähe. „Das vergangene Jahrzehnt hat viele Erkenntnisse zum Dinosaurier-Vogel-Übergang geliefert und unser Verständnis dieses bedeutenden evolutionären Ereignisses erheblich verbessert. Bernstein hat dabei überraschende Einblicke wie zuvor unbekannte Federn und Skelettstrukturen ermöglicht. Oculudentavis legt nahe, dass das Potenzial für weitere Entdeckungen bei weitem noch nicht ausgeschöpft ist – auch und vor allem im Hinblick auf Tiere geringer Größe.“ – Paläobiologe Roger Benson, University of Oxford Und jetzt in Groß! Welcher Dinosaurier war der größte von allen? Buchtipp zum Artikel: Der Bestseller „Urwelten: Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden.