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  • Symptome radioaktiver Strahlung: Folgen von Radioaktivität auf den menschlichen Körper

    Sie ist unsichtbar, aber sehr gefährlich. Sie kommt mit der Luft durch Türen und Fenster. Man kann sie nicht riechen oder anderweitig wahrnehmen. Radioaktive Strahlung ruft je nach Intensität verschiedene Symptome im menschlichen Körper hervor und kann zur Strahlenkrankheit führen. Was sind die kurzfristigen und langfristigen Folgen von Radioaktivität? Ab wann wird sie gefährlich? Wie kann man Verstrahlung behandeln und welche Erste-Hilfe-Maßnahmen gibt es? In diesem Beitrag werden alle wichtigen Fragen geklärt. Kapitel in diesem Beitrag Was ist die Strahlenkrankheit? Tschernobyl-AIDS Wie viel radioaktive Strahlung ist gefährlich? Symptome bei Menschen je nach Strahlungsintensität (in 10 Schritten) Erste Hilfe, Behandlung und Therapie bei radioaktiver Verstrahlung Was ist die Strahlenkrankheit? Die sogenannte „Strahlenkrankheit“ tritt zum Beispiel nach Atombomben-Explosionen oder Strahlungsunfällen auf. Der bisher bekannteste Unfall in einem Kernkraftwerk war die nukleare Katastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986. Opfer des Reaktorunfalls gibt es viele. Manche von ihnen (z. B. einige der Feuerwehrmänner, die bereits kurz nach der Explosion vor Ort waren, um den Brand zu löschen) starben nach wenigen Tagen. Andere Opfer (z. B. Bewohner der naheliegenden Stadt „Prypjat“) lebten noch 20 Jahre oder länger. Auch die Nuklearkatastrophe von Fukushima ging in die Geschichte ein. Ein Tsunami beschädigte das Atomkraftwerk in Japan und damit begann am 11. Mai 2011 eine ganze Unfallserie. Das Gebiet ist so verstrahlt, dass die Bewohner von Fukushima auch zehn Jahre nach der Katastrophe nicht in ihre Häuser zurückkehren konnten. Was passiert, wenn man hoher radioaktiver Strahlung ausgesetzt ist? Die ionisierende Strahlung, wie z. B. Röntgen- oder Gammastrahlung, tötet die bestrahlten Zellen nicht sofort, sondern verhindert ihre Teilungsfähigkeit. Hautzellen haben eine sehr hohe Zellaustauschrate. Wenn hier also plötzlich keine neuen Zellen gebildet werden können, ist die Haut bereits nach wenigen Tagen zerstört. Knochen hingegen haben eine niedrige Zellaustauschrate und wachsen deutlich langsamer. Hier zeigen sich Strahlenschäden erst nach Monaten. Erste Anzeichen einer Strahlenkrankheit sind Kopfschmerzen („Strahlenkater“), Übelkeit und Erbrechen. Doch es kann noch viel schlimmer werden. Tschernobyl-AIDS Die Körperabwehr vieler Menschen, die unmittelbar von der Tschernobyl-Katastrophe betroffen waren, ist zum Teil so beschädigt gewesen, dass man vom sogenannten „Tschernobyl-AIDS“ sprach. Das Immunsystem dieser Personen funktionierte nicht mehr richtig. Die Schilddrüsen wurden dicker, weil sich das radioaktive Jod in ihnen ansammelte. Die Menschen fühlten sich müde und schwach. Das Infektionsrisiko erhöhte sich drastisch, was typisch für so einen Vorfall ist. Im Rahmen einer Behandlung werden in entsprechenden Fällen Antibiotika gegeben. Eine enorme Schwächung des Immunsystems durch radioaktive Strahlung wurde auch nach Atomtests beobachtet und ist keineswegs ein reines Tschernobyl-Phänomen. Wie viel radioaktive Strahlung ist gefährlich? Ab wann spricht man von hoher radioaktiver Strahlung? Es heißt ja, die Dosis macht das Gift. Bei der Radioaktivität ist das auch der Fall. Die Strahlendosis wird in Gray (Gy – absorbierte Energiedosis) bzw. in Sievert (Sv – effektive Energiedosis) gemessen. Um etwas mehr Klarheit zu schaffen sei gesagt, dass diese Einheiten im Grunde identisch sind (mit Ausnahmen!). Sie beschreiben ein Joule pro Kg. Der gesetzliche Grenzwert im Rahmen des Strahlenschutzes liegt bei 20 mSv. Ab einem Wert von 1 Gy Ganzkörperbestrahlung spricht man von einer Strahlenkrankheit. Doch bereits bei niedrigeren Werten können Spätfolgen wie Krebs und Erbgutveränderungen auftreten. Zum Vergleich: Es wurden bereits Strahlungswerte von mehr als 80 Gy gemessen. Im Allgemeinen gilt, je höher die Strahlenwerte: desto stärker sind die Symptome desto schneller treten die Symptome auf desto länger dauert der Genesungsprozess desto geringer sind die Überlebenschancen [Einkaufstipp: Vindor Geigerzähler – Dosimeter Strahlungsdetektor zur Messung von Radioaktivität (hier bei Amazon anschauen)] Symptome bei Menschen je nach Strahlungsintensität (in 10 Schritten): Die folgenden Daten stammen u. a. aus den Untersuchungen von Atomtests in Bezug auf eine Ganzkörperbestrahlung mit Röntgen- und Gammastrahlen. Es handelt sich hier nur um eine Einschätzung. Bis 1 Gy: Nicht tödlich, aber Spätfolgen möglich Keine Strahlenkrankheit Keine Symptome möglich Kopfschmerzen Eventuelle Spätfolgen: Krebs, Erbgutveränderungen Häufigste Krebsart: Leukämie (Blutkrebs) 1 – 2 Gy: 10 % Todesfälle nach 30 Tagen Leichte Strahlenkrankheit Übelkeit mit Erbrechen Müdigkeit Vorübergehende Unfruchtbarkeit bei Männern Signifikante Schwächung des Immunsystems („Tschernobyl-AIDS“) Verletzungen heilen langsamer Symptome können bis zu einem Monat andauern 2 – 3 Gy: 35 % Todesfälle nach 30 Tagen Schwere Strahlenkrankheit Übelkeit, Erbrechen, Durchfall Haarausfall am ganzen Körper Bereits dauerhafte Unfruchtbarkeit bei Frauen möglich Symptome können mehrere Monate andauern 3 – 4 Gy: 50 % Todesfälle nach 30 Tagen Schwere Strahlenkrankheit Symptome wie bisher Blutungen im Mund, unter der Haut und in den Nieren 4 – 6 Gy: 60 % Todesfälle nach 14 Tagen Akute Strahlenkrankheit Symptome wie bisher Erste Symptome bereits 30 Minuten nach Verstrahlung möglich 6 – 10 Gy: Bis zu 100 % Todesfälle nach 14 Tagen Kaum Überlebenschancen Einzige Hilfe: Knochenmarktransplantation Symptome wie bisher Vollständige Genesung unwahrscheinlich 10 – 20 Gy: 100 % Todesfälle nach 7 Tagen Keine Überlebenschancen Erste Symptome bereits 5 Minuten nach Verstrahlung Einzige Therapie: Schmerzstillung bis zum Tod 20 – 50 Gy: 100 % Todesfälle nach 3 Tagen Keine Überlebenschancen Einzige Therapie: Schmerzstillung bis zum Tod Über 50 Gy: 100 % Todesfälle innerhalb weniger Stunden Sofortige Desorientierung und Koma Über 80 Gy: Sofortiger Tod Erste Hilfe, Behandlung und Therapie bei radioaktiver Verstrahlung Entfernen von radioaktiv verstrahlten Substanzen vom Körper der betroffenen Person (Dekontamination) Gabe von Iod (verhindert, dass sich radioaktives Iod in der Schilddrüse anreichert – hilft im Grunde aber nur, wenn es vor der Kontamination eingenommen wird) Eventuelle Bluttransfusion bzw. Stammzellen-Transplantation Knochenmarktransplantation bei sehr starker Verstrahlung Gabe von Antibiotika, da das Infektionsrisiko nach radioaktiver Verstrahlung stark erhöht ist („Tschernobyl-AIDS“) Buchtipp zum Artikel: „Heller als tausend Sonnen: Das Schicksal der Atomforscher“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) Bundesamt für Strahlenschutz: „Folgen eines Strahlenunfalls“ (2) chemie.de: „Strahlenkrankheit“ (3) Spiegel Wissenschaft: „Folgen von Radioaktivität: Was die Strahlen im Menschen anrichten“ (4) Crisis Prevention: „Tschernobyl - Der Feuerwehreinsatz aus heutiger Sicht“ (5) Ärzte Zeitung: „Glossar zum Strahlenschutz“

  • Achillesferse bis Zerberus: 20 Redewendungen aus der griechischen Mythologie

    Viele Begriffe und Redewendungen wurden aus der griechischen Mythologie in die deutsche Sprache übernommen. Manche von ihnen sind fast jedem bekannt, andere gerieten in Vergessenheit und einige lassen kaum vermuten, dass sie in Wirklichkeit aus der griechischen Mythologie stammen. Dieser Beitrag führt dich durch ein paar interessante Beispiele für solche Sprichwörter, erklärt dir aus welchem Epos sie stammen und was sie bedeuten. Was war das gleich nochmal mit der Hydra und dem Ödipuskomplex? Und was ist eigentlich ein Ikarusflug und ein Damoklesschwert? An alle Frauen: Was Nymphomanie bedeutet, müsst ihr unbedingt wissen! Viele dieser Begriffe sind beliebte Motive in der Kunst und Literatur geworden und werden seit Jahrhunderten dargestellt. Zu jedem Begriff und jeder Redewendung aus der griechischen Mythologie gibt dir dieser Beitrag nach Möglichkeit Hintergrundinformationen zu Parallelen in anderen Kulturen, Beispiele aus der literarischen Verarbeitung und künstlerischen Darstellung - von der Antike bis zur heutigen Popkultur. Begriffe Archillesferse Adonis Amazone Aphrodisiakum Argusaugen Bezirzen Damoklesschwert Herkulesaufgabe Hydra Ikarusflug Mentor Narzissmus Nymhomanie Ödipus Pandora Sisyphusarbeit Skylla und Charybdis Sphinx Tantalusqualen Zerberus 1. Achillesferse Bedeutung: eine Schwachstelle, eines ansonsten Schwächelosen In der griechischen Mythologie war Achilles (auch Achilleus oder Achill) der Sohn des Menschen Peleus und der Meeresgöttin Thetis. Trotz seiner göttlichen Herkunft war der Sagenheld sterblich. Deshalb versuchte ihn seine Mutter unverwundbar zu machen, indem sie ihn in den Fluss „Styx“ tauchte, der die Unterwelt von der Oberwelt trennt. Dabei hielt sie ihren Sohn an der Ferse fest, sodass diese Stelle nicht mit dem Wasser des Flusses in Berührung kam. Und so blieb dies sein einzig verwundbarer Punkt. Die Stelle am Fuß wird bis heute als „Achillessehne“ bezeichnet. Je nach Version des Epos starb Achilles durch einen eventuell vergifteten Pfeil, der von Paris, dem Sohn des trojanischen Königs, abgeschossen wurde. Der Pfeil landete in Achilles' verwundbarer Ferse. Das Motiv der scheinbaren Unverwundbarkeit kommt auch in anderen Erzählungen vor und findet sich zum Beispiel in der Nibelungensage wieder, in der Siegfrieds Rücken von einem Lindenblatt bedeckt wird, während er in Drachenblut badet. Im Verlauf der Sage stößt Hagen einen Speer in die einzig verwundbare Stelle in Siegfrieds Rücken und der Held stirbt. 2. Adonis Bedeutung: ein attraktiver junger Mann Die Gestalt von Adonis ist neben der griechischen Mythologie auch in der vorderorientalischen und römischen Mythologie bekannt. Adonis ist ein Sinnbild für Schönheit, der Gott der Vegetation und ein Geliebter der Göttin Aphrodite (römisch „Venus“). Wahrscheinlich war er ursprünglich ein syro-phönizischer Vegetationsgott und gelangte durch die Expansion eines Fruchtbarkeitskultes nach Europa. Viele Epen über Adonis handeln jedoch von unerfüllter Liebe, Tod und Auferstehung. Adonis stirbt, ohne sich mit seiner großen Liebe Aphrodite zu vereinigen. Seit dem, so heißt es, färbt sein Blut im Frühjahr Blumen rot. William Shakespeare widmete den beiden seine Versdichtung „Venus und Adonis“. Hier die beiden ersten Verse: „Als von dem weinenden Morgen schied die Sonne Mit Purpurantlitz, eilt' Adonis schon, Der rosenwangige, zu des Jagens Wonne; Jagd liebt' er, doch der Liebe lacht' er Hohn. Von Liebe siech, tritt Venus ihm entgegen Und wirbt um ihn, wie kecke Werber pflegen. »Du, dreimal schöner, als ich selbst«, begann Die Liebliche mit buhlerischem Kosen, »Süß über alles, holder als ein Mann, Mehr weiß und rot, als Tauben sind und Rosen; Sich selbst besiegend, da sie dich vollendet, Sagt die Natur, daß mit dir alles endet.“ Zeno.org: „William Shakespeare - Venus und Adonis“ 3. Amazone Bedeutung: eine kriegerische oder streitsüchtige Frau Der Name leitet sich aus dem Sammelbegriff „Amazonen“ für verschiedene Völker ab, bei denen Frauen gemeinsam mit Männern in den Krieg zogen und „männergleich“ kämpften. Verschiedene antike Autoren schreiben, dass es Amazonen in der Schwarzmeerregion, nördlich des Kaukasusgebietes, in Nordanatolien aber auch in Karien, Lykien und Libyen gegeben haben soll. Es heißt zum Beispiel, dass Amazonen unter ihrer Königin Penthesilea den Trojanern im Krieg gegen die Griechen zur Hilfe geeilt sind. Viele antike Städte wie Kyme, Myrine oder Smyrna (heute „Izmir“) sollen von Amazonen gegründet worden sein. Auch römische und altägyptische Erzählungen liefern Hinweise auf Amazonen-Kriegerinnen und von Frauen beherrschte Reiche. Archäologische Funde lassen stark ausgeprägte matriarchale Strukturen in Georgien, der Ukraine, Südrussland und Kasachstan bis in die heutige Mongolei vermuten. Die Amazonen wurden seit jeher künstlerisch illustriert und sind ein beliebtes literarisches Motiv, das häufig sexuell konnotiert ist. Die Herkunft des Namens ist heute sehr umstritten. Die Kriegerinnen wurden, angelehnt an viele alte Überlieferungen, häufig zu Pferd dargestellt. Die Amazone (Gedicht) Aus ihren Augen lacht die Freude, Auf ihren Lippen blüht die Lust, Und unterm Amazonenkleide Hebt Mut und Stolz und Drang die Brust. Doch unter Locken, welche fliegen Um ihrer Schultern Elfenbein, Verriet ein Seitenblick beim Siegen Den schönen Wunsch, besiegt zu sein. Jakob Michael Reinhold Lenz (1751-1792) Die Deutsche Gedichtebibliothek: „Die Amazone“ Buchtipp zum Artikel: „Mythen und Sagen aus allen Kulturkreisen“ 4. Aphrodisiakum Bedeutung: ein Mittel zur Steigerung der sexuellen Lust Der Begriff ist an „Aphrodite“, die griechische Göttin der Liebe, angelehnt. Bereits in der Antike kannte man viele Pflanzen mit einer berauschenden und gleichzeitig luststeigernden (d. h. „aphrodisischen“) Wirkung – darunter die Alraune, der Sauerampfer oder die Stranddistel. Im Aphrodite-Kult spielte auch Wein eine wichtige Rolle, der zusätzlich mit aphrodisischen Pflanzen versetzt wurde. Bereits im alten Ägypten wurden luststeigernde Substanzen im Rahmen der Verehrung der ägyptischen Liebes-Göttin „Hathor“ eingenommen. Bis heute suchen die Menschen nach natürlichen Substanzen, um ihre Libido zu steigern. Als moderne Aphrodisiaka gelten zum Beispiel Asant, Camu-Camu, die Spanische Fliege oder Schokolade. Fun Fact: Im Mittelalter bezeichnete man Grünkohl als Liebeskraut, welches das Verlangen nach Sex wecken sollte. Wichtig: Es muss jedoch immer zwischen aphrodisischen und potenzsteigernden Substanzen unterschieden werden. Das erste dient der Intensivierung des sexuellen Verlangens, das letztere der Steigerung der gezielten körperlichen Erregung. 5. Argusaugen Bedeutung: „etwas mit Argusaugen beobachten“ – etwas nicht aus den Augen lassen, etwas unermüdlich beobachten bzw. ansehen Der griechische Gott Zeus hatte eine „Affäre“ mit Io, der Tochter des Flussgottes Inachos. Hera, die betrogene Gattin des Zeus, ließ Io daher von dem Riesen Argos (lat. Argus) bewachen, damit sich die beiden Geliebten nicht treffen konnten. Argos hatte einhundert Augen, von denen nur jeweils ein Augenpaar schlief, während die restlichen unaufhörlich beobachteten. Am Ende schicke Zeus den Götterboten Hermes, um Argos mithilfe einer Panflöte zum Schlafen zu bringen und ihn danach mit einem Schwert zu töten. Aus Trauer um den Tod ihres treuen Dieners, übertrug Hera die hundert Augen des Argos auf das Federkleid des Pfaus. Auf diese Weise sollte Argos unsterblich werden. 6. Bezirzen Bedeutung: „jemanden bezirzen“ – jemanden verführen, bezaubern, mit Liebreiz und Charme überzeugen Dieser Begriff ist angelehnt an die Zauberin „Kirke“ (lat. Circe – im Deutschen später „Zirze“). In der griechischen Mythologie heißt es, dass Odysseus während seiner Irrfahrt gemeinsam mit seinen Weggefährten auf der Insel „Aiaia“ landete, auf der die Hexe „Kirke“ lebte. Sie verzauberte die Männer und verwandelte sie in Schweine. Am Ende konnte Kirke jedoch besiegt werden. Allerdings sollte die gemeinsame Geschichte von ihr und Odysseus noch weitergehen. Sie bekommen drei gemeinsame Söhne. Die Figur der Kirke – die verführerisch, aber auch gefährlich ist – hat sich zum Beispiel effektiv in der Musik, der Oper und im Theater etabliert. Gemeinsam mit dem Theaterdirektor Pasquale Anfossis entwickelte Johann Wolfgang von Goethe die Oper „La Maga Circe“ (Die Zauberin Circe). Es wurden noch zahlreiche weitere Stücke über Kirke geschrieben, darunter von Giuseppe Zamponi, Reinhard Keiser, Théodore Dubois, Herbert Trantow oder Werner Egk. In vielen Aufführungen werden Kirke offensichtlich erotische Eigenschaften zugeschrieben. Außerdem ist Kirke u. a. die Namensgeberin einer Pflanzengattung, einer Spinnenart, eines Asteroiden im Asteroiden-Hauptgürtel, eines Berges in der Antarktis und einer Spielvariante im Schach. 7. Damoklesschwert Bedeutung: „das Damoklesschwert schwebt über jemandem“ – sein Glück wird bald ein Ende haben Einer Legende nach war Damokles ein Diener und Günstling von Dionysios (I. oder II.), dem König von Syrakus. Heute ist nicht restlos geklärt, ob Damokles wirklich existiert hat. Der Diener des Tyrannen war unzufrieden mit seinem Leben und beneidete Dionysios um seinen Reichtum und seine Macht. Deshalb ließ er keine Gelegenheit aus, dem König zu schmeicheln. Dionysios wollte Damokles demonstrieren, dass Macht und Reichtum vergänglich sind, dass Gefahren überall lauern können und nichts so gut sein muss, wie es vielleicht auf den ersten Blick scheint. Also lud der König von Syrakus seinen Diener zu einer Tafel ein und bot ihm sogar an, auf seinem Thron zu sitzen. Über dem Thron ließ der Herrscher jedoch ein Schwert hängen, das nur von einem Pferdehaar gehalten wurde. Als Damokles die Gefahr über ihm bemerkte, konnte er den übermäßigen Luxus der Feierlichkeiten nicht genießen und bat den König, die Tafel verlassen zu dürfen. Die Metapher des Damoklesschwertes ist durch Cicero und Horaz überliefert. Ende des 18. Jahrhunderts inspirierte die Legende aus der griechischen Mythologie den Schriftsteller Friedrich Maximilian Klinger zu seinem Trauerspiel namens „Damokles“. In der Juniausgabe der Satirezeitschrift „Titanic“ aus dem Jahr 1999 wurde eine Karikatur mit folgendem Text veröffentlicht: „Über mir schwebte das Damenkloschwert. Ich hatte mich in der Tür geirrt“. Zu sehen war ein Mann, der versehentlich auf die Damentoilette gegangen war und über dem plötzlich ein Schwert hing. 8. Herkulesaufgabe Bedeutung: eine gewaltige Aufgabe, die von einer überragenden Persönlichkeit bewältigt werden muss Herakles (lat. Hercules) war ein Held der griechischen Mythologie. Er ist insbesondere für seine übermenschliche Stärke berühmt. Aufgrund seiner überragenden Leistungen ehrten ihn sogar die Götter und nahmen ihn zu sich in den Olymp auf. Hier eine Hintergrundgeschichte: Herakles wurde von der Göttin Hera verhext. In diesem Zustand tötete er seine Kinder, was ihn zutiefst bestürzte. Er fragte das Orakel von Delphi um Rat, welches ihm sagte, dass er sich für zwölf Jahre in den Dienst des Eurystheus, dem König von Argos, stellen und alle Aufgaben erfüllen soll, die dieser ihm aufträgt. Der König formuliert daraufhin zwölf Aufgaben, die jedoch unmöglich auszuführen sind. Doch Herakles bewältigt sie alle. Darunter die Tötung der neunköpfigen Hydra, das Einfangen des Kretischen Stiers und das Heraufbringen von Zerberus, des Wachhundes der Unterwelt, an die Oberwelt. 9. Hydra Bedeutung: „der Hydra den Kopf abschlagen“ – jeder Versuch, ein Problem zu lösen/zu bekämpfen/einzudämmen ergibt nur weitere Probleme Die Hydra ist ein Ungeheuer aus der griechischen Mythologie. Das Monster besitzt mehrere Köpfe. Wird ein Kopf abgeschlagen, wachsen zwei neue wieder nach. Der Kopf in der Mitte ist unsterblich. Ihr Atem ist tödlich. Die Hydra wird auch als Wasserschlange beschrieben. Im Rahmen seiner zwölf Aufgaben gelingt es Herakles, die Hydra zu töten. Gemeinsam mit Iolaos legte Herakles ein großes Feuer und brannte jeden enthaupteten Hals der Hydra aus, damit kein neuer Kopf mehr nachwachsen konnte. Zuletzt schlug er ihr den unsterblichen Kopf in der Mitte ab. Zur Zeit der Französischen Revolution wurde das Bild der Hydra im französischen Volk wieder populär. Die Franzosen sahen sich als Herakles. Der Sturm auf die Bastille wurde als Kampf gegen die Hydra inszeniert. Bis heute ist die Hydra auch ein beliebtes Motiv in der Popkultur. Hydra ist zum Beispiel eine fiktive Terrororganisation im sogenannten „Marvel-Universum“. 10. Ikarusflug Bedeutung: „Hochmut kommt vor dem Fall“ – jemand will zu hoch hinaus, Strafe durch Übermut Ikarus (auch Ikaros, lat. Icarus) wurde nach der griechischen Mythologie mit seinem Vater Daidalos von König Minos im Labyrinth des Minotauros auf Kreta festgehalten. Daidalos war ein brillianter Erfinder. Er baute Flügel, um wegfliegen zu können. Dafür befestige er Federn mit Wachs an einem Gestänge. Er wies seinen Sohn Ikaros jedoch an, nicht zu hoch zu fliegen, da die Sonne das Wachs sonst schmelzen würde. Dadurch lösen sich die Federn und die Flügel gehen kaputt. Und so geschah es. Irakos flog in die Höhe und wurde zu übermütig. Er flog so hoch, dass sich die Federn lösten und er ins Meer stürzte. Dieses Meer heißt heute das Ikarische Meer und befindet sich in der östlichen Ägais. Die Figur des Ikarus ist bis heute ein beliebtes künstlerisches Motiv. Maler wie Pieter Bruegel der Ältere, Werner Holz, Franz Radziwill und Wolfgang Mattheuer ließen sich für ihre Gemälde von Ikarus inspirieren. Die Schriftstellerin Eveline Hasler erschuf für ihren Roman „Die Wachsflügelfrau“ einen „weiblichen Ikarus“. Auch in der Musik und in der Filmindustrie wird die Figur immer wieder dargestellt. Hier jeweils nur ein Beispiel: Im Actionthriller „James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag“ gibt es eine Satellitenwaffe, die den Namen Ikarus trägt. Ein Songtitel von der Band „Iron Maiden“ heißt „Flight of Icarus“. 11. Mentor Bedeutung: ein älterer, väterlicher Freund – auch Ratgeber, Berater Der Begriff des Mentors hat sich mit der Zeit gewandelt. Heute ist ein Mentor jemand, der als erfahrene Person einer anderen zur Seite steht, sie berät und in ihrem Erfolg unterstützt. Die unerfahrenere Person wird dabei „Mentee“ oder „Protegé“ genannt. Zentral geht es um den Wissenstransfer zwischen Mentor und Mentee im Dienste einer Ausbildung, Karriere oder der Freizeit, bis hin zur Spiritualität und Persönlichkeitsentwicklung. Es gibt zum Beispiel Mentoring-Programme in Unternehmen, Hochschulen, Stiftungen, Behörden oder Vereinen. Der Unterschied zwischen Mentor und Coach besteht darin, dass ein Coach eine entsprechende Ausbildung zum Coach hat. Ein Mentor sticht allein aufgrund seiner Erfahrung oder seines Wissens hervor. Der Begriff „Mentor“ hat seinen Ursprung in der griechischen Mythologie. Mentor war ein Freund von Odysseus, der sich um seinen Sohn Telemachos kümmerte, ihn beschützte und erzog. 12. Narzissmus Bedeutung: Selbstverliebtheit, Selbstbewunderung, übermäßige Eitelkeit Namensgeber für diesen Begriff ist Narziss. Der Jüngling aus der griechischen Mythologie war so schön, dass er zahlreiche Verehrer beider Geschlechter hatte. Doch er wies sie alle zurück und konnte keine Liebe erwidern. Eines Tages rief ein Verschmähter, dass Narziss selbst einmal lieben möge, ohne diese Person jemals für sich gewinnen zu können. Und so geschah es. Er verliebte sich in sein eigenes Spiegelbild. Als er sich selbst im Wasser erblickte, verliebte er sich unsterblich in das, was er darin sah. Doch erreichen konnte er seine große Liebe nicht. Als seine Tränen ins Wasser fielen und die stille Oberfläche aufrührten, verschwand das Bild. Narziss erkannte, dass es sich nur um sein Spiegelbild handelte, aber die Liebe blieb unüberwindbar. Narziss starb an dem Schmerz der unerfüllten Liebe zu diesem unerreichbaren Liebesobjekt – zu sich selbst. Die Figur des jungen schönen Narziss ist so emotional und inspirierend, dass es unzählige Skulpturen, künstlerische und dichterische Darstellungen gibt. Durch Sigmund Freud wurde der Begriff „Narzissmus“ für eine psychopathologische Störung und infantile Entwicklungsphase geprägt. Heute gehört „Narzissmus“ zur Umgangssprache. Narziss (Gedicht) Narziss, verging. Von seiner Schönheit hob sich unaufhörlich seines Wesens Nähe, verdichtet wie der Duft vom Heliotrop. Ihm aber war gesetzt, dass er sich sähe. Er liebt, was ihm ausging, wieder ein und war nicht mehr im offnen Wind enthalten und schloss entzückt den Umkreis der Gestalten und hob sich auf und konnte nicht mehr sein. Rainer Maria Rilke, April 1913, Paris rainer-maria-rilke.de 13. Nymphomanie Bedeutung: gesteigerter Sexualdrang bei Frauen, „Mannstollheit“ Genauer gesagt handelt es sich hier um das gesteigerte Verlangen von Frauen nach Geschlechtsverkehr, der mit häufigem Partnerwechsel einhergeht. Das männliche Gegenstück hierzu ist der „Satyrismus“ – das übermäßige sexuelle Verlangen von Männern nach vielen Frauen. Der Begriff ist auf die „Nymphen“ aus der griechischen und römischen Mythologie zurückzuführen. Nymphen sind weibliche Naturgeister, niedere Gottheiten bzw. Personifikationen von Naturkräften. Sie sind zudem häufig die Begleiterinnen von anderen Göttern. Sie gelten als das Symbol für Fruchtbarkeit und Sexualität schlechthin. Sie werden als wunderschöne junge Frauen dargestellt, meistens nackt oder sehr leicht bekleidet. Nymphen tragen häufig Blumen mit sich. Die Mischung aus jugendlicher Sexualität und Naturverbundenheit inspirierte viele Künstler. Es gibt unzählige Gemälde und Skulpturen von Nymphen, darunter von Arnold Böcklin, Édouard Manet und Henryk Siemiradzki. In der Literatur waren Nymphen ein beliebtes Thema zu Zeiten der Renaissance und Romantik. Aber auch in der Musik kommt dieses Motiv immer wieder zum Tragen – damals wie heute. Der französische Komponist Debussy schrieb das Musikstück „Syrinx“, in dem der Gott Pan einer Nymphe nachstellt. Außerdem veröffentlichte die Band „In Extremo“ ein Lied mit dem Titel „Nymphenzeit“. Sogar die Filmindustrie bedient die Legenden aus der griechischen Mythologie. „Nymphs“ ist eine finnische TV-Serie über drei Nymphen. Speziell dem Thema der Nymphomanie widmete sich der Film „Nymphomaniac“, in dem unter anderem Shia LaBeouf mitspielt. Das Filmdrama erzählt die Lebensgeschichte einer sexsüchtigen Frau. 14. Ödipuskomplex Bedeutung: Verlangen nach einer sexuellen Beziehung mit einem Elternteil, vorwiegend der eigenen Mutter Der Begriff wurde von Sigmund Freud geprägt und ist angelehnt an die Geschichte um „Ödipus“ in der griechischen Mythologie. Das Gegenstück hierzu ist der sogenannte „Elektrakomplex“ – die übermäßige Bindung einer Tochter zu ihrem eigenen Vater bei gleichzeitiger Feindseligkeit gegenüber der Mutter. Der Legende zufolge heiratete Ödipus versehentlich seine Mutter, nachdem er nichtsahnend seinen Vater getötet hatte. In dem griechischen Drama „König Ödipus“ von Sophokles erhängt sich die Mutter, nachdem sie die Wahrheit erfährt, und Ödipus sticht sich die Augen aus, bevor er ins Exil flieht. Insgesamt gibt es mehrere Versionen der Geschichte, aber die Kernhandlung bleibt immer gleich. Das Schicksal von Ödipus wird bis heute gerne in Kunst, Literatur und als Theater dargestellt. Das Drama von Sophokles wird weiterhin aufgeführt und neu interpretiert. 15. Pandora Bedeutung: „die Büchse der Pandora öffnen“ – mit einer Handlung viel Leid und Übel verursachen Die berühmtesten Erzählungen über Pandora stammen vom griechischen Dichter Hesiod. Er beschreibt sie in seinen Schriften als „schönes Übel“. Der Name „Pandora“ wird als „Allbegabte“ übersetzt und ist in der griechischen Mythologie eine Frau, die aus Lehm erschaffen wurde. Zeus trägt Hephaistos – dem Gott des Feuers – auf, Pandora aus Lehm zu formen und zu den Menschen zu schicken. Sie ist die göttliche Rache dafür, dass Prometheus das Feuer gestohlen hatte. Pandora bekam außerdem eine Büchse, in der alles Übel der Welt, aber auch Hoffnung enthalten ist. Sie schenkte diese Büchse den Menschen mit der Anweisung, sie niemals zu öffnen. Doch Pandora ist sehr verführerisch und wurde von den Göttern mit zahlreichen positiven Eigenschaften ausgestattet: Schönheit, Geschicklichkeit und musikalisches Talent. Sie gilt jedoch auch als neugierig und übermütig. Der Mythos endet damit, dass Prometheus alle Warnungen ignoriert und Pandora heiratet. Daraufhin öffnet sie die Büchse und alle Laster und Untugenden, alle Mühen und Krankheiten, ja sogar der Tod entweichen in die Welt. Seitdem erobert das Schlechte die Reiche der Menschen und quält sie. Nietzsche beschreibt in seinem Werk „Menschliches, Allzumenschliches“, dass die Hoffnung das übelste aller Übel sei: „weil der Mensch, auch noch so sehr durch die anderen Übel gequält, doch das Leben nicht wegwerfe, sondern fortfahre, sich immer von Neuem quälen zu lassen“. Eventuell war der ursprüngliche Mythos einst nicht so apokalyptisch und Pandora galt vielmehr als eine Göttin der Erde und Fruchtbarkeit, die dieser Welt ihre Gaben schenkte. Früheste antike Darstellungen rücken Sie in eine Reihe mit den Göttinnen „Demeter“ und „Gaia“. Es ist durchaus möglich, dass Hesiods Darstellung von Pandora eine misogyne Verfremdung eines viel älteren und positiv bewerteten Mythos gewesen ist. Bis heute werden Parallelen zwischen der Legende von Pandora und dem Sündenfall in der Bibel gezogen. In der Neuzeit wird Pandora mit ihrer unheilbringenden Büchse auch als Sinnbild für die Verführungskünste der Frauen gesehen. Künstler und Schriftsteller aller Epochen stilisierten Pandora zum Teil auf unterschiedliche Arten und Weisen, darunter Dante Gabriel Rossetti, Edwin Scharff, Frank Wedekind oder Johann Wolfgang von Goethe. 16. Sisyphusarbeit Bedeutung: eine schwere, ertrag- und aussichtslose Arbeit, die niemals ein Ende haben wird Dieser Begriff ist angelehnt als „Sisyphos“ aus der griechischen Mythologie (lat. Sisyphus). Er war der König von Korinth und galt als Götter verachtender Frevler. Er war sehr gerissen und trieb gerne seine Späße mit den griechischen Göttern. Es gelang ihm mehrmals den Tod zu überlisten und auch den Tod anderer zu verhindern, indem er den Totengott „Thanatos“ fesselte. Auf diese Weise konnten keine neuen Seelen in den Hades eintreten. Irgendwann bewältigte es Gott Hermes jedoch, Sisyphos in die Unterwelt zu verbannen. Als Strafe für seinen Übermut muss der Gotteslästerer bis in alle Ewigkeit einen großen Felsbrocken einen Berg im Hades hinaufschleppen, der immer wieder runterrollt, kurz bevor er den Gipfel erreicht. Die Redewendung der „Sisyphusarbeit“ ist wie kaum eine andere über Ländergrenzen hinweg bekannt geworden. Heute gibt es diesen Begriff zum Beispiel auch im Englischen, Französischen, Spanischen, Italienischen, Polnischen und Russischen. Der französische Biologie, Chemiker und Nobelpreisträger Jacques Monod wählte Sisyphos als Symbol für die Wissenschaft – die sich immer wieder aufs Neue selbst infrage stellen muss. 17. Skylla und Charybdis Bedeutung: „die Wahl zwischen Skylla und Charybdis“ – die Wahl zwischen zwei Übeln; ein auswegloses Dilemma, aus dem man nicht unbeschadet herauskommen kann Skylla und Charybdis sind zwei Ungeheuer der griechischen Mythologie. Sie lebten beide an zwei unterschiedlichen Enden einer Meerenge. Skylla fraß alles Lebende, das ihr zu nahe kam. Mit ihren großen Fangarmen ergriff sie jeden unvorsichtigen Seefahrer. Der Legende zufolge fuhr Odysseus durch die Meerenge. Dabei wurden sechs seiner Gefährten von Skylla gefressen. Auf der anderen Seite der Meerenge lebte Charybdis. Sie sog mehrmals am Tag das Meerwasser ein und spuckte es wieder aus. Alle Schiffe, die in den Sog dieser Wassermengen gerieten, waren für immer verloren. Es wurde viel spekuliert, wo sich diese berüchtigte Meerenge befinden könnte und was genau hinter diesen Naturgewalten steckt. Der Historiker Heinz Warnecke vermutet diese Stelle zwischen dem Golf von Patras und dem Golf von Korinth. Dort entstehen bis heute regelmäßig Wasserhosen, die in der Antike als Arme eines Monsters interpretiert werden konnten, die Menschen sogar vom Deck eines Schiffes mitrissen. 18. Sphinx Bedeutung: eine Person, die rätselhalft ist oder in Rätseln spricht bzw. schwierig zu verstehen ist Dieser Ausdruck geht nicht auf die Sphinx in Ägypten zurück, sondern auf die thebanische Sphinx der griechischen Mythologie, die auf einem hohen Felsen bei Theben lebte. Sie gab jedem, der an ihr vorbeiziehen wollte, ein schwieriges Rätsel auf, das dieser lösen musste. Die Sphinx gilt als Dämon der Zerstörung und des Unheils. Sie ist u. a. die Schwester von Hydra und Zerberus. Jeder, der ihr Rätsel nicht lösen konnte, wurde von ihr erwürgt und gefressen. Das Rätsel der Sphinx lautete im Original: „Was ist es, das mit einer Stimme begabt, bald vierbeinig, zweibeinig und dreibeinig wird?“ Frei im Deutschen übersetzt heißt es: „Was geht am Morgen auf vier Füßen, am Mittag auf zweien und am Abend auf dreien?“. Ödipus war der erste, der dieses Rätsel lösen konnte. Die Antwort darauf war: „der Mensch“. Als Kleinkind krabbelt er auf allen Vieren. Als Erwachsener geht er aufrecht auf zwei Beinen. Als alter Mensch geht er mit einem Stock als drittes Bein. Ödipus sprach die richtige Antwort aus und die Sphinx stürzte sich von ihrem Felsen hinab in den Tod. In der Kunst des 19. Jahrhunderts wurde die Begegnung der Sphinx mit Ödipus häufig als ein symbolisches Treffen zwischen Mann und Frau interpretiert, das konfliktbehaftet ist. Die Sphinx steht hierbei für „das Rätsel der Frau“. 19. Tantalusqualen Bedeutung: Qualen, die entstehen, wenn scheinbar in Reichweite befindliche verlockende Dinge in Wirklichkeit unerreichbar sind Dieser Begriff geht auf den phrygischen König Tantalos (lat. Tantalus) in der griechischen Mythologie zurück. Er war unermesslich reich und mächtig. Gleichzeitig frevelte er gegen die Götter und zog ihren Zorn auf sich. Hier nur ein Beispiel: Er gab einst ein Festmahl für die Götter in seinem eigenen Heim, tötete dabei seinen Sohn und servierte ihn den Göttern zum Essen, nur um zu schauen, ob sie es bemerken würden. Sie bemerkten es und ließen den Sohn wiederauferstehen. Am Ende wurde Tantalos mit einem Fluch belegt und in die tiefste Region des Hades verbannt. Dort erlitt er die „Tantalusqualen“. Er sollte auf ewig Hunger und Durst leiden. Frisches Wasser und süße Früchte („Tantalusfrüchte“) waren überall, doch er konnte sie nicht erreichen. Zeitgleich schwebte über ihm ein riesiger Felsbrocken, der jederzeit hinabzustürzen drohte. Homer schildert die Tantalusqualen in seiner Odyssee folgendermaßen: „Auch den Tantalos sah ich, mit schweren Qualen belastet. Mitten im Teiche stand er, den Kinn von der Welle bespület, Lechzte hinab vor Durst, und konnte zum Trinken nicht kommen. Denn so oft sich der Greis hinbückte, die Zunge zu kühlen; Schwand das versiegende Wasser hinweg, und rings um die Füße Zeigte sich schwarzer Sand, getrocknet vom feindlichen Dämon. Fruchtbare Bäume neigten um seine Scheitel die Zweige, Voll balsamischer Birnen, Granaten und grüner Oliven, Oder voll süßer Feigen und rötlichgesprenkelter Äpfel. Aber sobald sich der Greis aufreckte, der Früchte zu pflücken; Wirbelte plötzlich der Sturm sie empor zu den schattigen Wolken.“ – Odyssee 11, 582–592; übersetzt von Johann Heinrich Voß (Creative Commons) 20. Zerberus Bedeutung: „Wie ein Zerberus über etwas wachen“ – ein Wächter, an dem niemand vorbeikommt Grundlage für diese Redewendung ist der Höllenhund Kerberos in der griechischen Mythologie (lat. Cerberus, dt. Zerberus) – ein Dämon mit drei Köpfen, der die Pforte zur Unterwelt bewacht, sodass kein Lebender hineinkommen und kein Toter flüchten kann. Es gibt unterschiedliche Darstellungen von ihm, in denen er manchmal ein, zwei, fünfzig oder sogar hundert Köpfe hat. Manche Dichter und Künstler zeigten ihn mit einem Schlangenschwanz oder Fell aus Schlangen. Sein Bellen klang je nach Überlieferung metallisch und sein Atem war tödlich. Als Herakles den Höllenhund Zerberus im Rahmen seiner zwölf Aufgaben in die Oberwelt hinauftrug, lief dem Monster Speichel aus dem Maul und tropfte auf den Boden. An dieser Stelle spross sogleich eine giftige Blume, die heutzutage als Eisenhut bekannt ist. Dante beschrieb den Dämon in seiner „Göttlichen Komödie“ (Sechster Gesang): Der Zerberus, das Untier grausam wild, Bellt jeden an, der kommt, aus dreien Kehlen, Daraus nach Hundeart sein Kläffen schrillt. Schwarz trieft sein Bart, glutrot die Lichter schwelen, Mit Tatzen, krallenscharf, den Bauch geschwollen, Packt, schindet, vierteilt er die armen Seelen. Wie Hunde heulen die im Regen, rollen Sich hin und her, bald jenes Glied, bald dies Als Schirm emporgekehrt, die Jammervollen. Uns witternd riß die Mäuler auf und wies Die Hauer Zerberus, der Höllendrachen, Und blieb kein Haar in Ruh an seinem Vlies. (projekt-gutenberg.org) Im ersten Teil der Harry Potter Reihe wurde ebenfalls ein riesiger dreiköpfiger Hund dargestellt, der eine Falltür bewacht und – angelehnt an das griechische Epos um Orpheus – mit Musik zum Schlafen gebracht werden kann. In der Informatik ist „Kerberos“ heute ein Authentifizierungsdienst für offene Computernetze im Internet. Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) Hellenica World: „Achillesferse“ (2) Archäologiemseum Schloss Eggenberg: „Adonis und Venus“ (3) Süddeutsche Zeitung: „Das Geheimnis der Amazonen“ (4) chemie.de: „Aphrodisiakum“ (5) GEO: „Mit Argusaugen bewachen“ (6) Hellenica World: „Kirke“ (7) GEO: „Damoklesschwert“ (8) GEO: „Die Sage des Herakles“ (9) de-academic.com: „Hydra (Mythologie)“ (10) Griechische Mythologie Fandom: „Ikarus“ (11) wissen.de: „Mentor“ (12) Hellenica World: „Narziss“ (13) Hellenica World: „Nymphe“ (14) Hellenica World: „Ödipus“ (15) GEO: „Die Büchse der Pandora öffnen“ (16) GEO: „Sisyphusarbeit“ (17) SRF: „Odysseus für Eilige: Skylla und Charybdis“ (18 freud-zentrum.ch: „Das Rätsel der Sphinx“ (19) wissen.de: „Tantalusqualen“ (20) Griechische Mythologie Fandom: „Zerberus“

  • Meteoritenjäger: So kannst du Meteoriten suchen, finden und erkennen

    Welche Meteoriten gibt es? Woran erkennt man sie? Wo sucht man am besten nach ihnen und wie viel Geld bekommt man für einen Meteoritenfund? Gibt es rechtliche Grundlagen zu beachten? Was ist die Standard-Meteoritenjäger-Ausrüstung? Das und mehr erfährst du in diesem Artikel. Kapitel in diesem Artikel Welche Meteoriten gibt es? Woran erkenne ich einen Meteoriten? Meteoriten-Suche: Achtung Verwechslungsgefahr! Wüste, Antarktis und Dachterrasse: Wo finde ich Meteoriten? Welche Ausrüstung brauche ich, um Meteoriten zu finden? Meteoriten richtig „bergen“ Rechtliche Hinweise zur Meteoriten-Suche Wie viel ist ein Meteorit wert? Die 10 teuersten Meteoriten, die jemals verkauft wurden Welche Meteoriten gibt es? Grundsätzlich gibt es drei Arten von Meteoriten, die sich je nach Herkunft des Objektes unterscheiden: Stein-Meteoriten, Eisen-Meteoriten und Stein-Eisen-Meteoriten. Eisenhaltige Meteoriten lassen sich mit einem Metalldetektor ausfindig machen. Bei Stein-Meteoriten muss sich der Sucher auf seine Augen verlassen. Es heißt, pro Jahr landen etwa 20.000 Meteoriten auf der Erde. Die meisten davon fallen ins Meer und verschwinden für immer. Zusätzlich dazu regnet es etwa 15.000 Tonnen Weltraumstaub – sogenannte Mikrometeoriten. Von diesen erreichen rund 5.000 Tonnen die Erdoberfläche. „Nicht alle Meteoriten enthalten Metall und sind magnetisch, zum Beispiel jene vom Mars oder Mond sind es nicht. Verlässt man sich nur auf diese Eigenschaft, würde vieles unentdeckt bleiben.“ - Ludovic Ferrière, Geologe & Kurator der Meteoritensammlung des Naturhistorischen Museums in Wien Woran erkenne ich einen Meteoriten? Eventuell hast du beim Feldspaziergang bereits versehentlich einen Meteoriten bzw. Fragmente eines Meteoriten in der Hand gehabt und wusstest es gar nicht. Zugegeben, die Chance einen Meteoriten spontan zu entdecken ist ziemlich gering, aber nicht unmöglich. Viele große Entdeckungen waren reiner Zufall. Hier findest du eine Checkliste, um einen Meteoritenfund einzuordnen und einen echten „Himmelsstein“ zu erkennen: hohe Dichte: das Objekt ist für seine Größe vergleichsweise schwer magnetisch: das Objekt lässt sich von einem Magneten anziehen bzw. der Metalldetektor zeigt ein Signal an eine schwarze oder braune Kruste das Objekt zeigt beim Anschleifen metallischen Glanz oder metallische Einschlüsse Meteoriten haben meistens eine schwarze Schmelzkruste, die durch den Eintritt in die Erdatmosphäre entsteht. Wenn ein Meteorit bereits lange auf der Erde liegt, oxidiert er und seine Oberfläche wird bräunlich. An Bruchstellen zeigt er meistens sein grau-schimmerndes Inneres. Zur Bestimmung eines Meteoriten findest du zusätzlich ein Video am Ende dieses Artikels. Meteoriten-Suche: Achtung Verwechslungsgefahr! Es gibt auch einige irdische Gesteine bzw. Produkte, die mit Meteoriten verwechselt werden können. Zu diesen zählen: metallhaltige Schlacken: diese besitzen Vesikel (Löcher), Meteoriten jedoch nicht sulfidische Sedimentknollen Konkretionen (unregelmäßige mineralische Körper in Gesteinen) aus Hämatit bzw. Magnetit verwitterte Überreste von metallischen Werkzeugen Wüste, Antarktis und Dachterrasse: Wo finde ich Meteoriten? Statistisch gesehen landen überall auf der Erdoberfläche gleich viele Meteoriten. Die meisten von ihnen werden jedoch in der Wüste oder in der Antarktis gefunden und liegen dort bereits sehr lange. Aufgrund der geringen Luftfeuchtigkeit verwittern Meteoriten an solchen extremen Orten nicht so schnell und sind aufgrund der geologisch einseitigen Landschaft auch gut zu erkennen. In Deutschland sieht das anders aus. Hier verwittern Meteoriten schnell. Deshalb stützen sich viele Meteoritenjäger auf Videoaufnahmen des Nachthimmels, Augenzeugenberichte und Prognosen über Meteoritenschauer. Das Europäische Feuerkugelnetzwerk ist ein Verbund aus 25 festinstallierten Kameras, die den Nachthimmel über Mitteleuropa nach Meteoriten absuchen, um sie danach finden zu können. Wenn erstmal ein Meteorit auf der Erde eingeschlagen ist, muss er schnell gefunden werden. Feuchtigkeit und wuchernde Vegetation machen das Auffinden einer Einschlagstelle innerhalb kürzester Zeit bereits unmöglich. Auch die starke landwirtschaftliche Nutzung ist ein Problem. Ein Meteorit, der auf einem Acker untergepflügt wird oder im Wald landet, verschwindet buchstäblich. Aufgrund des Klimas erodiert seine Schmelzkruste und das Eisen verrostet bis zur Unkenntlichkeit. Bereits nach einigen Jahrzehnten kann sich ein kleinerer Meteorit vollständig auflösen. Bei reinen Stein-Meteoriten geht das zum Teil sogar noch schneller. Meteoriten können direkt auf der Erdoberfläche oder auch in bis zu einem Meter Tiefe zu finden sein. Ein geschultes Auge erkennt Meteoriten an ihrer dunklen Schmelzkruste bereits aus der Ferne. In der Wüste heben sie sich besonders gut vom hellen Sand ab. Eisenhaltige Meteoriten, die unter der Erde liegen, können mithilfe von Metalldetektoren gefunden werden. Es gibt aber auch besonders kleine Meteoriten, die unbemerkt auf unseren Dächern liegen können. Mikrometeoriten, die maximal wenige Millimeter groß sind, lassen sich auf ebenen Flächen wie Dachterrassen mit starken Magneten anziehen. Für eine genaue Bestimmung müssen diese jedoch unter einem Mikroskop untersucht werden. Auch hierzu gibt es ein Video am Ende dieses Artikels. Welche Ausrüstung brauche ich, um Meteoriten zu finden? Zur Standardausrüstung eines Meteoritenjägers gehören folgende Dinge: Metalldetektor Spaten Pickel starker Magnet Handschuhe Behältnis für gefundene Meteoriten eventuell Mikroskop zur Untersuchung von Mikrometeoriten Tipp: Gute Metalldetektoren gibt es bereits günstig bei Amazon zu kaufen. [Hier klicken und anschauen] Tipp: Auch Mikroskope müssen nicht teuer sein. [Hier klicken und anschauen] Eines sollte ein Meteoritenjäger auch mitbringen: viel Geduld! Wer die Dinge nicht nur dem Zufall überlassen möchte und seine Chancen auf einen Meteoritenfund erhöhen will, sollte astronomische Prognosen mit einbeziehen und/oder in Gebiete mit geringer Witterung reisen. Meteoriten richtig „bergen“ Der Geologe und Kurator Ludovic Ferrière empfiehlt den Meteorit nicht sofort aufzuheben, sondern zunächst die Fundstelle zu fotografieren und die genauen GPS-Daten festzuhalten. Mit dem Smartphone geht das ganz einfach. Aufheben sollte man den Meteoriten mit Gummihandschuhen, Alufolie oder einem Plastiksack, um ihn nicht zu kontaminieren. Rechtliche Hinweise zur Meteoriten-Suche Anders als bei der Metalldetektor-Suche nach archäologischen Objekten, braucht man für die Jagd nach Meteoriten in Deutschland keine behördliche Genehmigung. Die Eigentumsverhältnisse sind nicht geregelt. Es handelt sich nicht um verlorene Gegenstände oder Bodendenkmäler. Auf öffentlichen Flächen ist die Suche nach Meteoriten also theoretisch uneingeschränkt erlaubt und der Finder darf seinen Fund erstmal behalten. Ein anderes Beispiel: Bei dem ersten Teilfund des Meteoriten von Neuschwanstein haben sich der Finder (Privatperson) und der Grundeigner (das Bundesland Bayern) gemäß dem Schatzfundparagraphen § 984 BGB darauf geeinigt, dass beide gleichberechtigte Teilhaber des Meteoriten sind. Das Bundesland Bayern hat dem Finder seine Hälfte im Endeffekt abgekauft. Wer die Echtheit seines potenziellen Meteoriten prüfen lassen möchte, kann dies zum Beispiel im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) tun oder sich an Naturkundemuseen wenden, die eine entsprechende Abteilung besitzen. Weil Meteoriten einen nicht zu unterschätzenden wissenschaftlichen Wert besitzen, stellen viele Sammler ihre Stücke in Museen aus und bieten diese auch für weiterführende Forschungszwecke an. Wie viel ist ein Meteorit wert? Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt zahlt in der Regel einen Finderlohn für einen echten Meteoriten. Das können durchaus bis zu mehrere Tausend Euro pro Fund sein. Auch Sammler haben Interesse an Meteoriten. Hier spielt der reine Materialwert kaum eine Rolle. Dieser ist, anders als bei Gold, ziemlich gering. Je nach Gesamtgewicht, Beschaffenheit und Optik zahlen Sammler einen Preis von 30 Cent bis zu mehreren Hundert Euro pro Gramm. Hier kommt es zum Beispiel darauf an, ob eine gute Schmelzkruste vorhanden ist oder ob der Meteorit im Inneren funkelt. Je ausgefallener, desto besser. Die 10 teuersten Meteoriten, die jemals verkauft wurden 10. Der Gibeon Meteorit - 280.000 Euro 9. Zagami Meteorit - 278.000 Euro 8. Dar al Gani 1058 Mondmeteorit - 281.000 Euro 7. Der Meteor von Tscheljabinsk - 336.000 Euro 6. Zagami Marsmeteorit - 383.000 Euro 5. Der Springwater Meteorit - 511.000 Euro 4. Der Meteorit aus Conception Junction - 724.000 Euro 3. Willamette Meteorit - 851.000 Euro 2. Die Hauptmasse des Brenham Meteoriten - 896.000 Euro 1. Der Fukang Meteorit - 1,7 Millionen Euro Buchtipp zum Artikel: „Geheimnisvolle Schatzsuche: Legendäre Schätze die noch zu finden sind“ Dieser Beitrag könnte dich auch interessieren: „Fossilien suchen in Deutschland – Alles, was du wissen musst“ Zwei Videos, die dich interessieren könnten: Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) Institut für Planetenforschung: „Woran erkenne ich einen Meteoriten?“ (2) futurezone: „So findet und sammelt man Meteoriten“ (3) meteorite-shop: „Wie kann ich einen Meteoriten finden und wenn ja, wo?“ (4) Meteoritenland: „Meteorit selbst suchen und finden – geht das?“ (5) catawiki: „Die 10 teuersten Meteoriten, die jemals auf der Erde verkauft wurden“ (6) web.de: „Meteoritenjäger: So lukrativ ist ein Meteoritenfund“ (7) scinexx: „Es regnet Weltraumstaub“

  • Der Albigenser-Kreuzzug: Als Christen Christen töteten

    Der vergessene Kreuzzug? Die Albigenserkriege gelten als „erster Genozid der modernen europäischen Geschichte“ und offenbaren ein düsteres Kapitel der Französischen Krone und des Christentums. Bei Kreuzrittern und Kreuzzügen denken die meisten an die Eroberungen des durch Muslime besetzten Heiligen Landes. Doch es gab auch Kreuzzüge, die sich gegen Christen richteten. Von 1209 bis 1229 führten der Papst und später auch der König von Frankreich insgesamt zwei Kreuzzüge gegen die Albigenser. Doch der Krieg galt nicht nur einer religiösen Minderheit, sondern einem ganzen Landstrich, der kulturell unabhängig war – Okzitanien. Es ist nicht so leicht zu sagen, ob es sich hier vorwiegend um einen Kreuzzug gegen Ketzerei oder einen verschleierten erbarmungslosen Eroberungskrieg gegen die südfranzösischen Grafen handelte. Wahrscheinlich traf beides zu. Viele Albigenser starben nicht nur während der Kreuzzüge, sondern auch in den Jahren danach. Eine großangelegte Inquisition verbrannte die letzten von ihnen auf dem Scheiterhaufen. Kapitel in diesem Beitrag: 1. Wer waren die Albigenser? 2. Woran glaubten die Katharer? 3. Okzitanien: Wo unterschiedliche Religionen miteinander lebten 4. Simon de Montfort: Der Kreuzritter, der Frankreich blutrünstig veränderte 5. Der Verlauf der Albigenserkreuzzüge 6. Was geschah nach dem Ende der Kreuzzüge mit den Katharern? Wer waren die Albigenser? Die Albigenser waren eine christliche Sekte des Mittelalters. Benannt wurden sie nach der südfranzösischen Stadt Albi, doch eigentlich waren sie hauptsächlich unter dem Namen „Katharer“ bekannt und werden in diesem Beitrag auch vorwiegend so dargestellt. Der Name leitet sich aus dem Griechischen ab: „katharos“ = „rein“ bzw. „Katharoi“ = „die Reinen“. Sie selbst bezeichneten sich u. a. als „gute Christen“ und „Vollkommene“ (lat. „hereticus perfectus“). Daraus wurden später die Begriffe Häretiker und Häresie abgeleitet. Aus der Eindeutschung des Wortes „Katharer“, entstand der Begriff der „Ketzerei“. Katharer lebten neben Frankreich auch in Spanien, Italien und Deutschland. Woran glaubten die Katharer? Die Katharer folgten dem Manichäismus, der die Welt radikal in zwei Seiten teilt: Das Gute und das Böse. Diese Glaubensbewegung ist auf den persischen Gelehrten „Mani“ zurückzuführen und entstand im 3. Jahrhundert n. Chr. Nach diesem Manichäischen Dualismus ist die Welt im Grunde schwarzweiß. Gott schuf das Licht und ist „das Gute“. Der Teufel schuf die Finsternis und ist „das Böse“. Wenn der Mensch seine Begierden und Laster überwindet, kann seine Seele zu Gott gelangen. Aus diesem Grund lebten die Katharer in strenger Askese. Sie organisierten sich und besaßen Diözesen, also christliche Bezirke mit einem Bischof als Vorstand, in: Agen, Albi, Carcassonne, Toulouse und Razés. Die Katharer in Südfrankreich wurden von vielen französischen Adligen unterstützt. Okzitanien: Wo unterschiedliche Religionen miteinander lebten Zwischen Provence und Pyrenäen lag das mediterrane und romanisch geprägte Okzitanien. Der Norden Frankreichs war zu dieser Zeit hingegen fränkisch-normannisch beeinflusst. Okzitanien hatte sogar eine eigene Sprache, was für das Mittelalter recht ungewöhnlich war. In der Region herrschte ein relativ liberales Miteinander, was die Glaubensrichtungen betraf. Hier lebten Katharer, Katholiken und Juden friedlich zusammen. Wegen dieser „Religionsfreiheit“ bekamen die Katharer insbesondere in Okzitanien viel Zulauf. Deshalb finden sich ihre Diözesen insbesondere in dieser Region. Die kulturelle Eigenständigkeit Okzitaniens war der Französischen Krone und dem Papsttum ein Dorn im Auge. Die Katharer weigerten sich den Zehnten an die römische Kirche zu zahlen und der Unabhängigkeitsdrang dieses riesigen Gebietes erzürnte den französischen König. Simon de Montfort: Der Kreuzritter, der Frankreich blutrünstig veränderte „Tötet sie, der Herr wird die Seinen schon erkennen.“ – Dieses Zitat spiegelt das Wesen eines der berühmtesten Kreuzritter wider. Kurz nach Beginn des ersten Albigenserkreuzzuges führt Simon de Montfort das Kreuzfahrerheer an. Er gilt als ultra-religiös, grausam, gierig und blutrünstig. Aus tiefem Glauben unterjochte er die okzitanischen Fürstentümer und ermordete viele Katharer, die für ihn und den Papst nur Ketzer waren. Er selbst war ein „nordfranzösischer Edelmann“ und gelangte durch seine englische Mutter sogar an den Titel „Earl of Leicester“. Montfort stand treu zur Französischen Krone und zum Papst. Er kämpfte bereits als Kreuzritter im Heiligen Land gegen Muslime. Nun, so heißt es, sei er „aus purer Habgier“ in den Kampf gegen die Katharer gezogen. Der Papst versprach ihm die Metropole Toulouse im Gegenzug für den Sieg. Kurzzeitig herrschte er auch tatsächlich über die Stadt am Fluss Garonne. Während seiner Abwesenheit verwaltete Montforts Frau „Alice“ das eroberte Toulouse. Sie beschäftigte sich insbesondere mit der Verfolgung der dort lebenden Juden. Kinder wurden ihren Eltern weggenommen und zwangsgetauft. Den Eltern drohte der Tod, wenn sie nicht zum Christentum konvertierten. Erstaunlicherweise war dieses Vorgehen seiner Frau sogar Montfort zu radikal. Er ließ gefangene Juden wieder frei und gab ihnen ihren konfiszierten Besitz zurück. Die Kinder durften jedoch nicht zurück zu ihren Familien. Er meinte, das verbiete ihm seine Religion. Montfort wurde gefürchtet, aber auch verehrt. Er galt unter europäischen Kreuzrittern als eine Art „Star“. Angeblich wollten ihn englische Barone zum Gegenkönig ausrufen und ein Textorakel hätte gedeutet, dass Montfort ein Auserwählter sei. Montforts Bilanz: Er belagerte knapp 40 Städte und Burgen – davon fast alle erfolgreich. Doch bei einer Belagerung sollte er sein Leben verlieren. Sein Tod war spektakulär: Im Jahr 1218 will Montfort das mittlerweile wieder verlorene Toulouse zurückerobern und wird von einem Felsbrocken zerschmettert, der von einem Katapult aus der Stadt geschleudert wurde. Doch das war nicht das Ende des Krieges. Der Verlauf der Albigenserkreuzzüge Für unsere Chronologie beginnen wir knapp 40 Jahre vor dem ersten Kreuzzug gegen die Albigenser. Insgesamt gab es zwei Kreuzzüge gegen die Katharer in Südfrankreich. Dieser Beitrag geht die wichtigsten Jahreszahlen durch und erklärt kompakt, was passiert ist. 1165: Es kommt zu einem Streitgespräch zwischen Katharern und katholischen Würdenträgern in Lombers. 1167: Das Konzil von Saint Félix de Caraman findet statt, welches als Meilenstein in der Geschichte der Organisation der Katharer gilt. Daraufhin gründen sie vier Bistümer in Okzitanien: Toulouse, Albi, Carcasonne und Agen. 1179: Im Rahmen des dritten Laterankonzils wird zum ersten Mal ein militärisches Vorgehen gegen die Katharer in Okzitanien beschlossen. 1198: Papst Innozenz III. bekleidet sein Amt und will die Einheit der Kirche Roms wiederherstellen. Buchtipp zum Artikel: „Das Geheimnis der Templer: Von Leonardo da Vinci bis Rennes-le-Château“ 1208: Der päpstliche Legat Pierre de Castelnau wird (vermutlich von einem Gefolgsmann des Grafen von Toulouse) ermordet. Papst Innozenz III. sieht dies als Anlass für den Albigenserkreuzzug. 1209: Der Kreuzzug beginnt. In Lyon versammeln sich etwa 10.000 Kreuzritter. Die Städte Béziers und Carcassonne werden erobert. Bei der Eroberung von Béziers sterben 15.000 Männer, Frauen und Kinder – Katharer, Katholiken und Juden. Während der Belagerung von Carcassonne flüchten die meisten Einwohner über unterirdische Gänge in die umliegenden Wälder. Es verbleiben aber rund 500 Einwohner. Von diesen dürfen Greise, Kranke und Kinder die Stadt nackt verlassen („nur mit ihren Sünden beladen“). Die 400 Übriggebliebenen werden ermordet. Simon de Montfort übernimmt die Führung des Kreuzzuges, nachdem sein Vorgänger Raymond Roger Trencavel abgesetzt wird und im Verlies stirbt. Die Stadt Bram wird erobert und 100 Katharer auf Befehl Montforts verstümmelt. Minerve, Thermes und Puivert werden belagert und in Minerve 140 Menschen verbrannt. 1211: Lavaur und Cassés werden erobert und 400 Katharer auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Ritter werden gehängt oder mit dem Schwert erstochen. Die Herrin von Lavaur wird in den Brunnen geworfen und gesteinigt. Toulouse wird belagert und künftig zum Zentrum dieses Konflikts. Raimund Roger, Graf von Foix, ist ein entschiedener Gegner des Albigenserkreuzzuges und richtet ein Massaker an den Kreuzfahrern an. Er wird jedoch bei der Schlacht von Castelnaudary besiegt. 1218: In den vergangenen Jahren wurde die Stadt Toulouse hart umkämpft und fiel in unterschiedliche Hände. Bei dem Versuch einer Rückeroberung von Toulouse stirbt Simon de Montfort und die Kreuzfahrer ziehen sich zurück. 1219: Der zweite Kreuzzug gegen die Katharer beginnt. 1226: Ludwig VIII., König von Frankreich, beginnt seinen königlichen Kreuzzug. Nach seinem Tod wird Toulouse einfach annektiert. Es kommt zur ersten Inquisition in der Stadt. 1229: Der Vertrag von Meaux in Paris erklärt den Albigenserkreuzzug für beendet. 1233: Beginn der päpstlichen Inquisition gegen die Katharer, mit der die Dominikaner beauftragt werden. 1234: Dominikus, der Ordensgründer der Dominikaner, wird heiliggesprochen. 1235: Toulouse, Albi und Narbonne erheben sich gegen die Inquisition. 1236: Die Inquisitoren kehren jedoch wieder nach Toulouse zurück. 1243: Das Konzil von Béziers beschließt die Belagerung, Eroberung und Zerstörung der Stadt Montségur. 225 Katharer werden auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Was geschah nach dem Ende der Kreuzzüge mit den Katharern? Das ursprüngliche päpstliche Ziel war mit dem Ende der Kreuzzüge nicht erreicht. In den nachfolgenden Jahren fallen etliche Katharer der Inquisition zum Opfer und sterben auf dem Scheiterhaufen. Im Jahr 1329 findet in Carcassonne die letzte Verbrennung statt. Die Katharer in Südfrankreich galten damit „offiziell“ als ausgelöscht. Es ist unklar, wie viele von ihnen dabei ihr Leben verloren haben. Außerdem wurde das kulturell ziemlich eigenständige Okzitanien in das Königreich Frankreich eingegliedert. Die kulturellen Gegensätze von Nord und Süd sind in Frankreich bis heute spürbar. Die Blütezeit der okzitanischen Kultur im Mittelalter wurde jedoch nicht vergessen. Seit dem 19. Jahrhundert gibt es Bemühungen eine einheitliche okzitanische Schriftsprache zu schaffen und eine entsprechende literarische Kultur in Südfrankreich zu etablieren, um das alte Okzitanien ein Stück weit wiederzubeleben. Einer Schätzung zufolge sprechen heute nur noch knapp zwei Millionen Franzosen die okzitanische Sprache. Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) GRIN: „Der Albigenserkreuzzug. Ein Kampf gegen die Häresie oder die Eroberung Südfrankreichs?“ (2) Süddeutsche Zeitung: „Der Kreuzritter, der Frankreich blutig veränderte“ (3) Universität Regensburg: „Albigenserkreuzzug“ (4) cathares.org: „Bienvenue en Terres Cathares“ (5) Lernhelfer: „Die Katharer“ (6) Mittelalter Wiki: „Albigenserkreuzzug“ (7) france.fr: „Okzitanien - Südfrankreich“

  • Planeten: Warum hat der Saturn Ringe?

    Warum hat der Saturn überhaupt Ringe? Wie und wann sind sie entstanden und woraus bestehen sie? Wusstest du, dass das Ringsystem des Planeten eines Tages wahrscheinlich vollständig verschwinden wird? Dieser Beitrag beantwortet alle wichtigen Fragen. Kapitel in diesem Beitrag 1. Woraus bestehen die Saturn-Ringe? 2. Wie viele Ringe hat der Saturn? 3. Wie groß sind die Saturn-Ringe? 4. Wie entstanden die Ringe des Saturn? 4.1. Die Mond-Theorie 4.2. Die Kometen-Theorie 4.3. Die Sonnensystem-Theorie 5. Wie alt sind die Ringe des Saturn? 6. Ring-Regen: Aus den Saturn-Ringen regnet es 7. Warum die Ringe des Saturn verschwinden werden 8. Welche Planeten haben noch Ringe? Woraus bestehen die Saturn-Ringe? Die Ringe des Saturn bestehen aus Milliarden von Gesteinsbrocken und Eiskristallen. Manche Partikel haben die Größe von Staubkörnern, andere sind so groß wie ein Haus. Das Material kreist in einer dichten, flachen Wolke gleichmäßig um den Planeten. Von außen betrachtet, sehen die Ringe aus wie eine Scheibe. Als Galileo Galilei die Saturn-Ringe im Jahr 1610 entdeckte, bezeichnete er sie fälschlicherweise als „Henkel“, weil er die Ringe als solche mit damaligen Mitteln noch nicht erkennen konnte. Doch der französische Astronom Giovanni Domenico Cassini schlussfolgerte bald, dass die Ringe des Saturn aus einzelnen Objekten zusammengesetzt sein müssen, die den Planeten umkreisen. Lange Zeit vermuteten Wissenschaftler, dass die Ringe aufgrund ihrer Helligkeit aus bis zu 90 Prozent Eis bestehen würden. Mittlerweile ist man sich nicht mehr so sicher. Die einzelnen Ringe erscheinen in einer Vielzahl von Farben und besitzen sogar unterschiedliche Temperaturen. All das ist auf verschiedene Materialien zurückzuführen. Ringe mit einem hohen Anteil an Eis sind so gut wie farblos. Andere bestehen aus Gestein und „leuchten“ in Rottönen. In der Praxis vermischen sich die unterschiedlichen Bestandteile. Es heißt, die Cassini-Sonde, die 20 Jahre lang Daten sammelte und den Saturn untersuchte, hätte sogar organisches Material entdeckt, das von einem der Ringe auf die Saturn-Oberfläche gefallen sei. Die Forscher nennen dieses Phänomen „Ring-Regen“. Dazu später mehr. Wie viele Ringe hat der Saturn? Heute geht man davon aus, dass der Saturn über 100.000 Ringe besitzt. Zwischen ihnen befinden sich Lücken. Die Ringe und Lücken sind dabei unterschiedlich groß. Das Ringsystem des Planeten ähnelt in dieser Hinsicht einer Schallplatte: Alle Ringe befinden sich auf einer Ebene und haben breitere und schmalere Stellen. Um die Saturn-Ringe übersichtlicher darzustellen, hat man sie in größere Bereiche eingeteilt und von innen nach außen benannt (nicht alphabetisch): D-, C-, B-, A-, F-, G-, und E-Ring. Wie groß sind die Saturn-Ringe? Der äußere Ring besitzt einen Durchmesser von fast einer Million Kilometern. Gleichzeitig sind die Ringe tatsächlich nur rund 100 Kilometer hoch. Das gesamte Ringsystem ist also sehr schmal. Der innere Ring befindet sich etwa 7.000 Kilometer über der Planetenoberfläche. Die unterschiedlich großen Lücken zwischen den Ringen entstehen dadurch, dass sich die Partikel der einzelnen Ringe unterschiedlich schnell bewegen. Die äußeren Ringe brauchen für eine Umrundung ca. 12 bis 14 Stunden – die inneren nur 6 bis 8 Stunden. Wie entstanden die Ringe des Saturn? Es gibt drei gängige Theorien, wie der Saturn einst zu seinen Ringen kam. Wissenschaftler sind sich jedoch bis heute nicht einig. Die Mond-Theorie Heute besitzt der Saturn ganze 82 Monde, die in den Ring-Lücken um den Planeten kreisen. Viele von ihnen sind sehr klein und haben einen Durchmesser von weniger als vier Kilometern. Es könnte sein, dass ein Asteroid einst einen solchen kleinen Mond getroffen und zerstört hat. Die Überreste dieses Mondes verteilten sich anschließend in einer Wolke um den Planeten. Es heißt, ein Asteroid von 20 bis 30 Kilometern Durchmesser hätte ausgereicht, um so einen Mond zu zerstören. Während der Zeit des „letzten großen Bombardements“ vor rund vier Milliarden Jahren, zog ein Schauer aus Asteroiden und Kometen durch unser Sonnensystem. Bis heute speist der Mond Enceladus die Saturn-Ringe mit salzhaltigen Eispartikeln. Diese gelangen durch Geysire auf der Mondoberfläche ins All und sammeln sich in den Ringen des großen Planeten. Es wird vermutet, dass sich unter der vereisten Oberfläche von Enceladus ein ganzer Ozean verbergen könnte. Die Kometen-Theorie Es könnte auch sein, dass ein vorbeiziehender Komet dem Saturn zu nahe gekommen ist und von den gewaltigen Gravitationskräften des Planeten zerrissen wurde. Demnach bestünden die Saturn-Ringe zu einem großen Teil aus den Überresten dieses Kometen. Die Sonnensystem-Theorie Die Saturn-Ringe können jedoch auch aus den Anfängen unseres Sonnensystems stammen. Forscher gehen davon aus, dass zu Beginn alle Planeten von einer „Staubwolke“ umgeben waren. Aus dieser formten sich entweder Monde, oder das Material verflüchtigte sich mit der Zeit. Doch beim Saturn geschah vielleicht etwas anderes. Wissenschaftler sind immer noch dabei zu verstehen, welche Kräfte den Ringen überhaupt ihre Form geben. Es wird vermutet, dass die Anziehungskräfte des Saturn so stark sind, dass die Partikel in ihren Bahnen festgehalten werden. Warum die Ringe dabei eine Scheibe bilden, ist nicht klar. Wie alt sind die Ringe des Saturn? Auch bei dieser Frage scheiden sich die Geister. Es kommt darauf an, wie die Ringe entstanden sind. Wenn sich die Saturn-Ringe in der Anfangszeit des Sonnensystems gebildet haben, sind sie so alt wie das Sonnensystem selbst – 4,5 Milliarden Jahre. Es gibt jedoch auch Forscher, die vermuten, dass die Ringe viel jünger sind. Möglicherweise nur 10 bis 100 Millionen Jahre. Wenn das stimmt, hätten die Ringe des Saturn vielleicht noch nicht existiert, als auf der Erde bereits Dinosaurier lebten. Ring-Regen: Aus den Saturn-Ringen regnet es Bei der Auswertung von Daten der Cassini-Sonde fanden Wissenschaftler heraus, dass komplexe organische Verbindungen aus dem D-Ring in die obere Saturn-Atmosphäre herabfallen: Bis du 10.000 Kilogramm Material in einer Sekunde! (Also eher ein „Ring-Wolkenbruch.“) Hierbei handele es sich um Wasser, Methan, Ammoniak, Kohlenmonoxid, molekularen Stickstoff und Kohlendioxid. Die starken Anziehungskräfte des Saturn ziehen die Substanzen nach und nach aus den Ringen auf seine Oberfläche. James O’Donoghue von der NASA schrieb in einer Studie, dass allein die Wassermenge, die in einer halben Stunde aus den Saturn-Ringen auf den Planeten niederfallen würde, ausreicht, um ein Olympiade-Schwimmbecken zu füllen. Das Wasser würde jedoch nicht auf der Planetenoberfläche eintreffen, sondern vorher verdampfen. Die Atmosphäre des Saturn besteht aus dichten Wolken, die sich unter anderem aus Wasserdampf, Wasserstoff, Helium, Ammoniak und Methan zusammensetzen. Warum die Ringe des Saturn verschwinden werden Dieser Ring-Regen ist der Grund dafür, dass die Saturn-Ringe mit der Zeit verschwinden werden, so die Forscher. Es wird geschätzt, dass der Saturn in 300 Millionen Jahren keine Ringe mehr haben wird. Es landet mehr Material aus den Ringen auf der Planetenoberfläche, als von außen nachkommt. Welche Planeten haben noch Ringe? Auch Jupiter, Uranus und Neptun besitzen Ringe. Doch die Saturn-Ringe bestehen aus so hellem Material (insbesondere Eis), dass sie am sichtbarsten sind. Uranus hat zum Beispiel sogar 13 definierte Ringe. Die beiden äußeren sind rot und blau. Auch hier wird vermutet, dass es sich bei den Uranus-Ringen um Überreste von Monden handeln könnte. Buchtipp zum Artikel: Der Bestseller von Stephen Hawking „Kurze Antworten auf große Fragen“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) science.org: „Close-range remote sensing of Saturn’s rings during Cassini’s ring-grazing orbits and Grand Finale“ (2) wissenschaft.de: „Warum nur der Saturn Ringe hat“ (3) weltderphysik.de: „Wie Saturn seine Ringe bekam“ (4) mdr.de: „Geheimnis der Saturn-Ringe gelüftet“ (5) dlr.de: „Wie kam Saturn zu seinen Ringen?“ (6) daswetter.com: „Erstaunlich: Die Ringe des Saturn verschwinden!“ (7) Spiegel Wissenschaft: „Uranus' neue Ringe sind rot und blau“

  • Selbsterfüllende Prophezeiungen: Warum deine Gedanken Wirklichkeit werden

    Buchvorstellung: Viele fragen sich, warum unsere größten Ängste manchmal wahr werden und warum sich die Dinge, mit denen wir uns immer wieder geistig beschäftigen, in unserem Leben manifestieren. Dahinter steckt das Prinzip der „selbsterfüllenden Prophezeiungen“. Gabriela Herold studierte Germanistik, Anglistik, Erziehungswissenschaften und Entwicklungspsychologie. Sie ist Lehrerin und selbst Mutter, arbeitet viel mit Kindern, Jugendlichen und Eltern. In ihrem Buch „Die Prophezeiung über dich – du bist viel mehr als du denkst“ spricht sie ausführlich über Glaubenssätze, die unser Leben nicht selten seit der Kindheit prägen – und das nicht immer zum Guten. Viele Grundeinstellungen, mit denen wir jeden Tag aufs Neue aufwachen, sind immer und immer wieder Ursache für unser Scheitern. Unsere „Prophezeiungen“ sind es, sie uns unglücklich machen und unserem Leben eine schlechte Wendung nach der anderen geben. „In diesem Buch versammeln sich viele unangenehme Wahrheiten.“ Sie enthüllt in ihrem Buch einige Techniken, wie wir unsere schlechten Glaubenssätze umformulieren, Frieden mit unserer Vergangenheit schließen und uns von ihr befreien. Dabei ist ihr Buch gnadenlos ehrlich und weniger spirituell, sondern mehr auf die menschliche Psyche fokussiert. „Dieses Buch ist eine Entdeckungsreise zu dir selbst, auf der du ein paar Monster erlegen wirst.“ Hier geht es um ein paar unangenehme Themen, mit denen fast jeder in irgendeiner Form zu kämpfen haben: schlechte Erfahrungen in der Kindheit, ein ungesundes Verhältnis zu seinen Eltern, negative Gedanken und Gefühle, aber auch Selbstbewusstsein, Selbstliebe und Selbstakzeptanz, Dankbarkeit und Eigenverantwortung. „Ich muss etwas erreichen“ ist der Glaubenssatz, aus dem das Hamsterrad gebaut ist. Diese Überzeugung ist nämlich nicht weg, sobald du ein Ziel erreichst. Du suchst dir dann die nächste und die nächste und die nächste Herausforderung. Unsere physische Situation ist eng mit unserer Gedankenwelt verknüpft. Unsere inneren Glaubenssätze hindern uns nicht nur an innerem Frieden, sondern auch an materiellem Erfolg und gesunden Beziehungen zu anderen Menschen. Deshalb spielen Themen wie Geld und Liebe in Gabriela Herolds Buch ebenfalls eine wichtige Rolle. „Das Unterbewusstsein träumt davon, alles Schlechte aus deiner Kindheit zu einem guten Ende zu bringen. Der Traumpartner – bzw. die Traumpartnerin – deines Unterbewusstseins verkörpert das schmerzhafteste Muster, das du jemals gelebt hast. Dein Unterbewusstsein sucht jemanden, der dir helfen kann, deine tiefste Verletzung an die Oberfläche zu bringen und mit Liebe zu heilen.“ Gabriela Herold gibt im Laufe ihres Buches viele Beispiele für negative Glaubenssätze, die Menschen ihr Leben lang ins Unglück treiben. Sie bietet Alternativen an, mit denen sich diese destruktiven Denkmuster durchbrechen lassen. Negativ: Ich kann mich auf andere nicht verlassen. Positiv: Ich kann mir selbst vertrauen und mich auf mich selbst verlassen. Da draußen gibt es Menschen, auf die ich mich verlassen kann, und ich finde sie und freunde mich gut mit ihnen an. Negativ: Ich sage Ja, wenn ich Nein meine, weil ich feige bin. Positiv: Mein Nein ist valide, einfach weil ich mich dafür entschieden habe. Ich beschütze mich, meine Energie und meine Zeit mit einem klaren Nein. Ich respektiere die Zeit anderer Leute und ich erwarte, dass andere auch meine (Frei-)Zeit respektieren. Negativ: Die Menschen, die ich liebe, werden mich sowieso wieder verlassen. Positiv: Wenn ich jemanden liebe oder mag, bleibt derjenige bei mir, wenn er wirklich zu mir passt. Negativ: Ich muss erfolgreich sein. Ich muss etwas erreichen. Positiv: Erfolg darf anders aussehen als das, was ich erwartet habe. Nichts kann meinen Wert als Mensch heben oder senken. „Dein Unterbewusstsein folgt seit deiner Kindheit einer Prophezeiung. Prophezeiungen erfüllen sich, wenn man daran glaubt. Finde heraus, was in deiner Prophezeiung enthalten ist, und wie du sie ganz einfach austauschen kannst. Bessere Prophezeiung, besseres Leben.“ Das Buch „Die Prophezeiung über dich – du bist viel mehr als du denkst“ von Gabriela Herold Besuche die Autorin auf ihrer Homepage: dieprophezeiung.de Dieser Beitrag wurde gesponsert und enthält Werbung. Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden.

  • Warum sterben Menschen beim Sex? | Pathologie-Studien

    Wir alle wissen es: Sex ist gesund. Und trotzdem sterben jedes Jahr Menschen während oder nach dem Geschlechtsverkehr. Mehrere Studien haben dieses Phänomen untersucht und erklären, warum es auch junge Menschen treffen kann. Zum Glück ist die Zahl, um die es hier geht, ziemlich gering (aber nicht weniger interessant). Insgesamt stehen 0,6 Prozent aller plötzlichen Todesfälle im Zusammenhang mit sexueller Aktivität, schreibt Dr. David C. Gaze – Dozent für Chemische Pathologie an der University of Westminster. Manche Untersuchungen sprechen nur von 0,2 Prozent. Studien aus Deutschland, England, den USA, Frankreich und Südkorea haben dieses Phänomen etwas genauer untersucht und die Gründe für plötzliche Todesfälle während bzw. nach dem Sex gefunden. Einige Studien schauen wir uns etwas genauer an. Alle anderen sind ebenfalls am Ende dieses Beitrags als weitere Quellen verlinkt. Good News First: Sex ist gesund Viele von uns kennen die gesundheitlichen Vorteile von Geschlechtsverkehr. Damit dieser Artikel nicht so pessimistisch wird, wollen wir die positiven Effekte nicht unerwähnt lassen. Regelmäßiger Sex senkt den Blutdruck, stärkt das Immunsystem, baut Stress ab und sorgt für einen besseren Schlaf. Ein Orgasmus und der körperliche Akt an sich setzen das Hormon Oxytocin frei, das auch das „Liebeshormon“ genannt wird. Dieses ist wichtig, um Vertrauen und Bindung zwischen zwei Menschen aufzubauen. Woran sterben Menschen beim Sex? Wenn Menschen im Zusammenhang mit Geschlechtsverkehr sterben, lautet der Befund in der Regel „plötzlicher Herztod“. Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Häufig ist es eine Kombination aus starker körperlicher Belastung und verschreibungspflichtigen Medikamenten (z. B. Viagra) bzw. Drogen (z. B. Kokain). Risikofaktoren für plötzlichen Herztod beim Sex Eine forensische Autopsie-Studie aus Deutschland hat rund 32.000 plötzliche Todesfälle über einen Zeitraum von 33 Jahren untersucht. Sie kam zu dem Ergebnis, dass 0,2 Prozent aller Fälle im Zusammenhang mit sexueller Aktivität standen. Männer waren hiervon am meisten betroffen. Ihr Durchschnittsalter für einen plötzlichen Tod beim Geschlechtsverkehr lag bei 59 Jahren. Die häufigste Todesursache war ein Herzinfarkt. Andere Studien kamen zu einem ähnlichen Ergebnis. Nach dem Sex gestorben: Nicht nur ältere Männer betroffen Erst vor kurzem fand die St. George’s University of London heraus, dass auch junge Männer durch plötzlichen Herztod beim Geschlechtsverkehr sterben können. Die JAMA Cardiology veröffentlichte hierzu eine Studie, in der sie insgesamt 6.847 Fälle von plötzlichem Herztod zwischen Januar 1994 und August 2020 untersuchte, die in das Zentrum für Herzpathologie an der Universität eingeliefert wurden. 17 Todesfälle (0,2 Prozent) traten während oder im Zeitraum von einer Stunde nach sexueller Aktivität auf. Das durchschnittliche (mittlere) Todesalter betrug dieses Mal 38 Jahre. Ganze 35 Prozent aller Fälle betrafen Frauen, was deutlich mehr ist als bei früheren Studien. Buchtipp zum Artikel: „Keep It Coming - Guter Sex ist Übungssache | Mit praktischen Tipps“ Die Ursache für einen plötzlichen Tod beim Sex war für jüngere Menschen typischerweise kein Herzinfarkt, wie es bei älteren der Fall ist. In der Hälfte aller Fälle (53 Prozent) wurden Herzrhythmusstörungen als Todesursache festgestellt, obwohl das Herz an sich physisch gesund war. Die zweithäufigste Todesursache (12 Prozent) war eine Aortendissektion. Hierbei reißt die innere Schicht der Hauptschlagader (Aorta). Dadurch dringt Blut in die Gefäßwand ein und beult diese aus, wodurch die Aorta platzt. Alle übrigen Fälle waren auf spezifische Vorerkrankungen zurückzuführen. Es lag entweder eine Erkrankung des Herzmuskels vor oder die Menschen litten genetisch bedingt an Kanalopathie. Bei letzterem funktionieren die Ionenkanäle, die Natrium und Kalium in die Zellen des Herzmuskels transportieren, nicht richtig. Dies kann zu Veränderungen des Herzrhythmus führen und Sauerstoffmangel verursachen, was wiederum häufig in Herzstillstand endet. Plötzlicher Tod nach Sex: Das Fazit Die Zahl der plötzlichen Todesfälle im Zusammenhang mit Geschlechtsverkehr ist so niedrig, dass selbst das Risiko bei Menschen mit entsprechenden Vorerkrankungen immer noch gering ist. Junge Menschen, die aufgrund von Vorerkrankungen zu der Risikogruppe gehören, sollten sich zur Sicherheit von ihrem Kardiologen bezüglich möglicher Gefahren bei sexueller Aktivität beraten lassen, um im Zweifelsfall schnell reagieren zu können und Warnsignale zu erkennen. Generell ist auch beim Konsum von Alkohol und der Verwendung von Medikamenten Vorsicht geboten. Von der Einnahme illegaler Drogen wird prinzipiell abgeraten. Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) Springer Link: „Sudden cardiovascular death associated with sexual activity“ (2) PubMed.gov: „Association of Sexual Intercourse With Sudden Cardiac Death in Young Individuals in the United Kingdom“ (3) PubMed.gov: „Sex, erectile dysfunction, and the heart: a growing problem“ (4) PubMed.gov: „Sexual Activity as a Trigger for Sudden Cardiac Arrest“ (5) European Heart Journal: „Sudden cardiac arrest during sexual intercourse“ (6) Semantic Scholar: „Causes of Sudden Death Related to Sexual Activity: Results of a Medicolegal Postmortem Study from 2001 to 2005“ (7) The Conversion: „Death during sex isn’t just something that happens to middle-aged men, new study finds“

  • Diamant-Planeten: Gibt es sie wirklich?

    Was nach einer idealen Vorlage für Science-Fiction klingt, ist bereits in der Wirklichkeit angekommen. Die Idee von Diamant-Planeten war zunächst rein hypothetisch. Dieser Artikel fasst zusammen, was die Wissenschaft aktuell zu kosmischen Giganten aus Diamant sagen kann. Diamant-Planeten, auch Kohlenstoffplaneten oder Karbidplaneten genannt, sind eine Form von terrestrischen Exoplaneten, die reich an Kohlenstoff und gleichzeitig sauerstoffarm sind. Im Vergleich dazu sind Planeten wie die Erde oder die Venus reich an Silizium. Man geht davon aus, dass Diamant-Planeten ebenfalls einen Eisenkern besitzen, ihre Oberfläche jedoch aus Graphit bestehen würde. Wenn genug Druck herrscht, könnten große Mengen an Diamanten entstehen, da Kohlenstoff als Grundvoraussetzung für das wertvolle Mineral reichlich vorhanden ist. Es ist also denkbar, dass Vulkane bei einem Ausbruch einfach Diamanten auswerfen und regelrecht Berge aus Diamanten auf der Oberfläche entstehen, während tief im Inneren des Planeten weiterhin riesige Massen dieser Kristalle verborgen liegen, da dort enorme Kräfte wirken, die den Kohlenstoff zu Diamant pressen. Wenn es Wasser auf diesen Planeten gäbe, so wäre auch dort eventuell komplexeres Leben mit einem Stoffwechsel möglich. Aber diese Lebewesen würden in komplett gegensätzlichen Umweltbedingungen existieren. Sie müssten Sauerstoff als „Nahrung“ aufnehmen und in einer kohlenstoffhaltigen Atmosphäre atmen. Aber die Idee von Leben auf einem Planeten aus Diamant klingt noch skurriler als die Idee eines Diamant-Planeten selbst. Soweit also die Theorie. Es ist bis heute schwierig festzustellen, ob es tatsächlich Planeten gibt, die zu einem großen Teil aus Diamant bestehen. Rein hypothetisch klingt die Idee jedoch plausibel. Forscher haben im Laufe der Zeit einige Objekte im Weltraum entdeckt, die eventuell Diamant-Planeten sein könnten. Schauen wir uns ein paar dieser Objekte genauer an: Planet 55 Cancri e – Ein Gigant aus Diamant? Es heißt, dieser Fund würde die Sicht auf fremde Planeten stark verändern. Forscher der Yale University entdeckten ihn bereits im Jahr 2004, aber wirklich publik wurde diese Geschichte erst im Jahr 2012. Der Planet ist etwa doppelt so groß und achtmal so schwer wie unsere Erde. Er ist nur etwa 40 Lichtjahre von uns entfernt - Sternbild Krebs - und bei Nacht sogar mit dem bloßen Auge sichtbar. Da er sehr nah an seiner Sonne vorbeizieht, herrschen auf dem Planeten Oberflächentemperaturen von über 2.100 Grad Celsius. Wissenschaftler vermuten, dass 55 Cancri e zu einem Drittel aus Diamant besteht, da er sehr reich an Kohlenstoff ist. „Die Oberfläche dieses Planeten ist wahrscheinlich mit Graphit und Diamant bedeckt anstatt mit Granit und Wasser wie die Erde.“ - Nikku Madhusudhan, Astrophysiker 55 Cancri e wäre laut Astronomen der erste bekannte Diamant-Planet, der um einen sonnenähnlichen Stern kreist. Im Jahr 2011 wurde ein weiterer möglicher Diamant-Planet entdeckt, der jedoch einen Pulsar als „Sonne“ hat. PSR J1719-1438b – Planet in ungewöhnlicher Umgebung Pulsare sind schnell rotierende Neutronensterne bzw. extrem verdichtete Sternüberreste. Im Grunde sind es Sterne in ihrem letzten Lebensabschnitt. Um so einen Pulsar (PSR J1719-1438b) kreist ein Planet (PSR J1719-1438b), der vielleicht überwiegend aus Diamant besteht. Mit 23 Gramm pro Kubikzentimeter besitzt dieser potenzielle Diamant-Planet die höchste Dichte aller bisher bekannten Exoplaneten. Wo könnten noch weitere Diamant-Planeten zu finden sein? Forscher vermuten, dass in der Nähe des galaktischen Zentrums häufiger Diamant-Planeten vorkommen könnten. Der Kohlenstoffanteil der Sterne ist in diesem Bereich des Universums höher, weshalb auch mehr Kohlenstoff auf den dort befindlichen Planeten vermutet wird. Ob es sie wirklich gibt oder nicht, lässt sich nicht mit Gewissheit sagen. Aber viele Wissenschaftler halten daran fest, dass irgendwo da draußen Planeten existieren, die zu einem Großteil aus Diamant bestehen. Buchtipp zum Artikel: Stephen Hawkings „Kurze Antworten auf große Fragen“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) YaleNews: „Nearby super-Earth likely a diamond planet“ (2) Science: „Transformation of a Star into a Planet in a Millisecond Pulsar Binary“ (3) Die Zeit: „US-Forscher entdecken Diamant-Planeten“ (4) Welt der Physik: „Ein Planet aus Diamant“

  • Eklig, dreckig, gefährlich: Die 8 miesesten Berufe der Antike und des Mittelalters

    Die skurrilsten „Jobs“ der Geschichte: Sie waren eklig und unehrenhaft, verhasst und gefährlich. Manche Berufe überstanden die Jahrhunderte von der Antike, über das Mittelalter bis in die Neuzeit und existieren zum Teil heute noch. Willkommen zu dieser außergewöhnlichen Zeitreise! Disclaimer: Sicherlich gibt es noch weitere sonderbare „Professionen“ und auch zu jedem hier aufgeführten Beruf ließe sich bestimmt noch einiges mehr erzählen. Sklaven, die insbesondere das Bild zahlreicher Kulturen in der Antike prägten, wurden in diesem Artikel nicht thematisiert, da dies kein „Beruf“ im herkömmlichen Sinne ist. Die Rolle der Sklaven und der Leibeigenen in der damaligen Gesellschaft darf jedoch nicht vergessen werden. In gleichem Maße die der militärischen Berufe, welche ebenfalls nicht im Beitrag vorkommen. Zudem ist die moderne Auffassung eines „Berufes“ bei den hier aufgeführten Beispielen nicht immer zutreffend, wenn man historisch korrekt sein möchte. Doch das nur als kleiner Hinweis. Jetzt beginnen wir eine Zeitreise durch die mit Abstand miesesten Jobs der Antike und des Mittelalters, deren Geschichte häufig bis in die Neuzeit reicht: 1. Altes Ägypten: Der „Wächter des königlichen Anus“ Ja, genau SO hieß der „Proktologe“ des Pharaos im Alten Ägypten. Im Original „Neru phuyt“. In der medizinischen Papyrus-Sammlung von Chester Beatty, die aus dem 12. Jahrhundert v. Chr. stammt, wird die Rolle dieses exklusiven ägyptischen Arztes genauestens beschrieben. Zu den Aufgaben des „Wächters des königlichen Anus“ gehörten die Behandlung der Hämorrhoiden des Pharaos und die Entleerung des Darms, wenn der Herrscher über Ägypten mal wieder zu viel gegessen hatte. Zur Entleerung des Darms führte der antike „Proktologe“ dem Pharao eine lange Goldkanüle in den Anus ein und blies Wasser durch sie hindurch. Diese Technik funktionierte im Grunde wie ein Einlauf. Verdauungsbeschwerden scheinen im Alten Ägypten allgemein ein großes Thema gewesen zu sein. In einer zwanzig Meter langen Papyrusrolle aus dem 15. Jahrhundert v. Chr., die der Ägyptologe Georg Moritz Ebers im Jahr 1872 einst in Luxor erworben hatte, kam der Begriff „Verstopfung“ ein dutzendmal vor. Auch hier empfehlen die Alten Ägypter einen Einlauf bzw. die Einnahme von Rizinussamen. Auch Herodot und Diodorus Siculus schreiben, dass die Ägypter rein vorsorglich mehrmals im Monat Einläufe machten, Brechmittel benutzten und Medikamente rektal einführten. 2. Der Abtrittanbieter: Toilette für unterwegs *erste Ursprünge vermutlich im Spätmittelalter Öffentliche Toiletten sind heute eine Selbstverständlichkeit. Bereits im antiken Rom gab es öffentliche Latrinen, Badehäuser und ein funktionierendes Abwassersystem. In römischen Städten gehörte dies zum Standard. Doch mit dem Fall des Römischen Reiches verfielen nicht nur ihre hochgelobten Straßen und Aquädukte, sondern auch ihre öffentlichen Toiletten und Badehäuser. Es gab im Mittelalter sehr wohl eine Badekultur, diese war jedoch bei weitem nicht so ausgeprägt, wie noch einige Jahrhunderte zuvor. Bald gab es in den Städten so etwas wie „Fahrdienste“, die von Haus zu Haus fuhren und regelmäßig die Nachttöpfe der einzelnen Haushalte entleerten. Aber wohin soll man gehen, wenn man in der Stadt (weit weg von Zuhause) unterwegs ist und nötig auf Toilette muss? Öffentliche Latrinen waren, wie gesagt, nicht die Regel. Mit dem Bau von umfassenden Kanalisationssystemen wurde in deutschen Städten erst im 19. Jahrhundert wieder begonnen. Seine Notdurft einfach an irgendeiner Hauswand, in einer schmalen Gasse oder dunklen Ecke zu verrichten war zumeist verboten und stand unter Strafe, weil die Menschen schon damals Fäkalien mit allerlei Krankheiten in Verbindung brachten. Für das „Geschäft zwischendurch“ gab es vorwiegend im 18. und 19. Jahrhundert, sogenannte „Abtrittanbieter“. Eigentlich war der Abtrittanbieter eher ein Phänomen der Neuzeit, der seinen Ursprung jedoch eventuell schon im ausgehenden Mittelalter hatte. Dieser Beruf wurde von Männern und von Frauen („Buttenweib“, „Madame Toilette“) gleichermaßen ausgeübt. Buchtipp zum Artikel: „Abgründe der Medizin: Die kuriosesten Arzneimittel und fragwürdigsten Heilmethoden der Geschichte“ Der Abtrittanbieter bot den Menschen auf den Straßen die Möglichkeit sich „unbehelligt“ zu erleichtern. Er trug einen übergroßen Mantel und hatte einen Eimer dabei. Wer dringend auf die Toilette musste, konnte sich für kleines Geld auf den Eimer setzen bzw. hocken und wurde vom Mantel des Abtrittanbieters umhüllt, sodass nur noch sein Kopf herausschaute. Auf diese Weise war man, zumindest in gewisser Weise, vor den Augen der Öffentlichkeit verborgen. Diese „mobilen Toiletten“ waren vorzugsweise in dichtgedrängten Städten, auf gutbesuchten Märkten und großen Veranstaltungen vertreten. Es gibt viele Berichte über Abtrittanbieter und den Mangel an öffentlichen Latrinen. Lieselotte von der Pfalz, Herzogin von Orleans, beschrieb das Problem sehr treffend und „vorzüglich“ in einem Brief vom 09. Oktober 1694: „Sie sind in der glücklichen Lage, scheißen gehen zu können, wann Sie wollen, scheißen Sie also nach Belieben. Wir sind hier nicht in derselben Lage, hier bin ich verpflichtet, meinen Kackhaufen bis zum Abend aufzuheben; es gibt nämlich keinen Leibstuhl in den Häusern an der Waldseite. Ich habe das Pech, eines davon zu bewohnen und darum den Kummer, hinausgehen zu müssen, wenn ich scheißen will, das ärgert mich, weil ich bequem scheißen möchte, und ich scheiße nicht bequem, wenn sich mein Arsch nicht hinsetzen kann.“ 3. Gerber und Färber Diese beiden Berufe waren alles andere als angenehm. Gerbereien lagen bevorzugt an Flüssen oder Bächen, weil man die Tierhäute häufig im Wasser bearbeitet hat. Das ständige Stehen in kaltem Wasser und das Schleppen von nassen schweren Häuten führte zu Rheuma, Infektionen und starken Erkältungen. Außerdem benutze man zum Gerben gerne Tierfett und Urin. Diese machten das Leder später „geschmeidig“. Der Gestank muss aber fürchterlich gewesen sein. Auch die Färber waren ständiger Feuchtigkeit und extremen Gerüchen ausgesetzt. Zum Beizen (Vorstufe des Bleichens) kam häufig Essig oder Pferdeurin zum Einsatz. Die Stoffe, die gefärbt werden sollten, mussten rund eine Stunde in einer Lösung aus Farb- und Beizmitteln schwimmen. Angefasst wurde alles mit bloßen Händen und natürlich ohne Handschuhe. 4. Der Urin-Sammler Da auch menschlicher Urin seinen Wert hatte bzw. bei fehlenden Abwassersystemen in großen Siedlungen wegbefördert werden musste, gab es natürlich auch hierfür Leute, die entweder (wie oben beschrieben) die Nachttöpfe eines jeden Haushaltes ausleerten oder aber Urin aus (den wenigen) öffentlichen Latrinen oder Senkgruben aufsammelten, um sie für die Gerbung, Färbung oder später auch für die Salpeterherstellung weiterzuverkaufen. 5. Der Latrinen-Reiniger Und natürlich mussten die öffentlichen Toiletten, die es in der Antike und zum Teil im Mittelalter gegeben hat, auch gereinigt werden. Insbesondere auf den Burgen gab es ein ganzes Netz aus Bediensteten, die das „Ökosystem“ Burg am Laufen hielten. Kloputzen gehörte auch dazu. 6. Der Henker Die Arbeit des Henkers bzw. Scharfrichters gehörte zu den „unehrlichen“ Berufen. Diese Menschen lebten am Rande der Gesellschaft, obwohl sie einer (zu der Zeit) wichtigen Tätigkeit nachgingen. Todesstrafen mussten regelmäßig verhängt werden, bis ins 20. Jahrhundert hinein. Gewöhnlich war der Henker auch gleichzeitig der Foltermeister. Sein Beruf wurde, wie viele andere, von Generation zu Generation weitergegeben. Ein Henker hatte es im Mittelalter und auch in der beginnenden Neuzeit nicht leicht. Er durfte weder Land besitzen noch ein öffentliches Amt bekleiden. In der Kirche mussten Henker ganz hinten stehen und waren beim gemeinsamen Abendmahl immer die letzten, die Essen durften. Wollte er ein Wirtshaus betreten, musste er sich den Anwesenden als Henker zu erkennen geben. Erst wenn keiner der anderen Gäste etwas dagegen hatte, durfte er eintreten. Er musste jedoch an einem speziellen Tisch essen und auf einem dreibeinigen Stuhl sitzen. Seine Krüge und Becher waren mit einer Kette an der Wand befestigt. Den Wein schenkte man ihm über die Hand ein, was einer Beleidigung gleichkam. Im Alltag mussten Henker immer als solche zu erkennen sein, weshalb sie spezielle auffällige Kleidung tragen sollten. Ihr „Dresscode“ änderte sich jedoch im Laufe der Zeit. Mal mussten sie rote oder grüne Kleidung tragen, später graue Mäntel und spitz zulaufende Hüte. In der Neuzeit etablierte sich ein schwarzer Gehrock mit Zylinder oder Melone. An manchen Orten mussten Henker sogar ein Glöckchen am Kragen befestigen, damit man sie von Weitem hören konnte. Henker durften nur die Töchter von anderen Henkern heiraten. Dafür gab es spezielle Heiratsmärkte. Es ist überliefert, dass eine zum Tode verurteilte Frau begnadigt werden konnte, wenn sie ihren Henker ehelichen würde. Es heißt, dass viele Frauen den Tod vorgezogen hätten. Einem Henker durfte nicht zugewunken werden. Man durfte sie weder grüßen noch berühren. Einer der Gründe, warum Henker nicht berührt werden durften, war die Angst vor einer Ansteckung mit möglichen Krankheiten, da diese Berufsgruppe dem Tod in gewisser Weise sehr nahestand. „Ehrliche Bürger“, die trotzdem mit einem Henker verkehrten, konnten ihre Privilegien verlieren. Buchtipp zum Artikel: „Vollstreckt - Johann Reichhart. Der letzte deutsche Henker“ 7. Der Abdecker Der Abdecker erfuhr ein ähnliches Schicksal wie der Henker. Aufgrund der Seuchengefahr war es seine Aufgabe tote Tiere zu entsorgen und diese weiterzuverwerten. Die tierischen Abfallprodukte dienten dem Abdecker als Lohnersatz. Er brachte die Knochen zum Seifensieder, verfaulte Fleischreste zum Salpetersieder und die Häute zum Gerber. Aufgrund des hohen Risikos sich mit Krankheiten anzustecken und des ständigen Gestanks, der mit ihrer Arbeit einherkam, lebten Abdecker außerhalb der eigentlichen Siedlungen. Sie mussten ebenso wie Henker untereinander heiraten. Für „ehrliche Bürger“ war es verboten, mit ihnen zu verkehren. 8. Die Prostituierte Die Rolle der Prostituierten änderte sich im Laufe der Zeit und dieses Thema allein füllt ganze Bücher. Diese Frauen waren seit jeher Teil des Stadtlebens. Wohl aus „praktischen Gründen“ mussten sie sich durch ihre Kleidung zu erkennen geben. An manchen Orten trugen sie rote Mützen, an anderen eine gelbe Armbinde. Für einen Freier hatte dies den Vorteil, dass er Prostituierte schnell erkennen und um ihre Dienste bitten konnte. Die Frauen mussten also keine „Werbung“ für sich machen. Die Kennzeichnungspflicht aufgrund der Kleiderordnung brachte den Frauen im Laufe des Mittelalters bzw. in der Frühen Neuzeit zunehmend Nachteile. Prostitution wurde immer häufiger als Werk des Teufels angesehen und Prostituierte als Hexen verurteilt. Das Frauenbild und die Vorstellungen von Sexualität wandelten sich im Laufe der Jahrhunderte kontinuierlich. Und die Hexenprozesse als solche sind ein sehr umfangreiches und kompliziertes Thema. Welchen Beruf fandest du am interessantesten oder vielleicht auch am furchtbarsten? Teile diesen Beitrag gerne mit deinen Freunden. Von der Geschichte zurück in die Gegenwart. Ein kleiner Video-Tipp: Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) Neue Züricher Zeitung: „Hüter des Afters - Eine kurze Geschichte der Verdauung“ (2) Weird Universe: „Shepherd of the Royal Anus“ (3) Der Tagesspiegel: „Andere Zeiten, andere Berufe - Der Abtrittanbieter“ (4) Planet Wissen: „Werkstoffe - Leder“ (5) Planet Wissen: „Prostituierte im Mittelalter“ (6) Berufe dieser Welt: „Die Färber“ (7) Berufe dieser Welt: „Die Abdecker“ (8) Henker Museum: „Der Henker und Folterknecht“

  • Fujiwhara-Effekt: Was passiert, wenn zwei Hurrikans aufeinandertreffen?

    Wetter extrem! Ein Hurrikan ist schon beeindruckend genug. Aber was geschieht, wenn sich zwei dieser Mega-Stürme zu nahe kommen? Dieser Beitrag erklärt dir den Fujiwhara-Effekt. Der japanische Meteorologe Dr. Sakuhei Fujiwhara beobachtete erstmals im Jahr 1921, dass Hurrikans miteinander interagieren können, wenn sie aufeinandertreffen. Dieses spektakuläre Wetterphänomen wurde daraufhin nach ihm benannt. Kommen sich zwei Hurrikans (oder sogar noch mehr) nah genug, entsteht eine Wechselwirkung. Die Zentren der Stürme beginnen um einen gemeinsamen Punkt zu kreisen. Dabei bewegt sich der kleinere Hurrikan schneller als der größere. Kann aus zwei Hurrikans ein noch größerer Hurrikan werden? Tatsächlich kann es passieren, dass beide um einen gemeinsamen Mittelpunkt rotierenden Hurrikans zu einem noch größeren „Mega-Hurrikan“ verschmelzen. Im Allgemeinen verändert jede Interaktion die ursprüngliche Zugbahn beider Hurrikans. Das erschwert es Meteorologen vorauszusagen, welche Gebiete von den Stürmen betroffen sein werden, was das Gefahrenpotenzial vergrößert. Bereits kleinste Veränderung können zu großen Abweichungen in Zugbahn und Intensität der Hurrikans führen. Die Verschmelzung zweier Wirbelstürme ist jedoch sehr selten. Häufig rotieren Hurrikans eine Weile gemeinsam, trennen sich wieder und ziehen aneinander vorbei. Einige Beispiele für den Fujiwhara-Effekt 1955: Hurrikan Connie und Hurrikan Diane entstanden zeitgleich sehr nah beieinander und schienen vorerst sogar zu einem Sturm zu verschmelzen. Connie wütete danach entlang der US-amerikanischen Ostküste. 1967: Die Tropenstürme Ruth und Thelma begannen im Pazifik miteinander zu interagieren und näherten sich gemeinsam dem Taifun Opal. 1995: Im Atlantik interagierten gleich vier Stürme miteinander – Humberto, Iris, Karen und Luis. Am Ende verschmolzen Iris und Karen zu einem Mega-Hurrikan. Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) hr-fernsehen: „Online-Wetterthema - Der Fujiwhara-Effekt“ (2) Greelane: „Fujiwhara-Effekt - Zwei Hurrikane interagieren“

  • Kannibalismus: Diese Tiere fressen sich gegenseitig

    Es gibt Tiere, die ihre Jungen, Partner, Geschwister, Mütter oder sogar sich selbst fressen. Schau dir an, welcher Kannibale in der Natur auf diese extreme Überlebensstrategie zurückgreift und was hinter Kannibalismus im Tierreich steckt. Kannibalismus im Tierreich: Es geht ums nackte Überleben Manche Tierarten verspeisen ihre Artgenossen systematisch, etwa nach der Paarung oder nach der Geburt. Diese außergewöhnliche Überlebensstrategie ist Teil ihres Lebenszyklus. Andere Tiere werden jedoch nur zu Kannibalen, wenn äußere Umstände sie dazu zwingen. Ein Mangel an Nahrung treibt einige von ihnen sogar so weit, dass sie damit beginnen ihre eigenen Körperteile zu fressen, nur um langfristig überleben zu können. Ob das nicht vielleicht auch schiefgehen kann? „Noch vor 20 Jahren galt Kannibalismus als sonderbares Ereignis im Tierreich. Inzwischen haben zahlreiche Forscher entdeckt, dass er recht häufig vorkommt.“ - Bill Schutt, Zoologe an der Long Island University in New York Manche Tiere lassen sich sogar scharfe Zähne wachsen, nur um Ihresgleichen zu fressen. Normalerweise wären sie nämlich „Vegetarier“ und gar nicht in der Lage Jagd auf tierische Beute zu machen. Ist die Nahrung jedoch knapp, muss improvisiert werden. Die Natur hat also so manches „skurriles“ Ass im Ärmel. Mahlzeit! Sexueller Kannibalismus: Schwarze Witwe & Rotrückenspinne Beginnen wir mit einem Klassiker aus der Kategorie des „Sexuellen Kannibalismus“. Der Begriff der „Schwarzen Witwe“ hat sich sogar unter uns Menschen etabliert. Gemeint sind Frauen, die ihre Partner aus perfiden Motiven töten. Berühmt ist zum Beispiel der Fall von Patricia Dagorn, die sich gezielt wohlhabende Liebhaber suchte und sie vergiftete, um an ihr Vermögen zu kommen. Die Medien nannten sie nur „die Schwarze Witwe“. Doch nun zurück ins Tierreich! Die Schwarze Witwe, die Rotrückenspinne und sogar die einheimische Kreuzspinne sind dafür bekannt ihre Partner zu verspeisen. Tatsächlich sind viele Spinn(innen?) sexuelle Kannibalen und haben ihre Liebhaber buchstäblich „zum Fressen gern“. Für dieses Verhalten gibt es mehrere Gründe. In vielen Fällen werden die Männchen während oder nach der Paarung gefressen, damit die Weibchen mit ausreichend Nahrung versorgt sind. Gleichzeitig bewirkt dieses Verhalten auch, dass der Geschlechtsakt möglichst kurz bleibt. Auf diese Weise kann sich das Weibchen noch mit anderen Männchen paaren, was für einen größeren Genpool sorgt. Wissenschaftler stellten fest, dass die Gelege von Partner-fressenden Spinnen-Weibchen größer sind als die von nicht-kannibalistisch lebenden Spinnen. Der Fortpflanzungsakt der Australischen Rotrückenspinne ist sogar besonders akrobatisch. Dort gehört das Verspeisen der Männchen fest zur „Performance“ dazu. Die männliche Spinne macht während der Paarung einen Salto und landet direkt in den Mundwerkzeugen seiner Liebhaberin. Während er gefressen wird, gibt er sein Sperma an das Weibchen ab. In seltenen Fällen werden jedoch auch Weibchen beobachtet, die die Spinnen-Männchen noch vor der eigentlichen Paarung fressen, weil sie entweder einfach Hunger haben oder sogar die Paarung verhindern wollen. Es gibt auch Männchen, die die erste Paarung überleben. Doch ihr starker Fortpflanzungswille (was für eine schöne Umschreibung für „Notgeilheit“) zwingt sie dazu, sich noch mit einer zweiten Dame zu paaren. Diese Entscheidung bezahlen die männlichen Spinnen jedoch meistens mit ihrem Leben. Kindermörder: Präriehund & Komodowaran Die Schwarzschwanz-Präriehunde sind kannibalistische Kindermörder. Alle Weibchen paaren sich, doch nur wenige haben Junge. Bei den Utah-Präriehunden ist dies ebenfalls der Fall. Viele Präriehund-Weibchen gehen in die Bauten ihrer engsten Verwandten, um deren Nachwuchs zu töten und zu fressen. Der Wettbewerb zwischen diesen kleinen Nagern aus der Gattung der Hörnchen scheint so enorm zu sein, dass sie zu Kannibalen unter Verwandten werden, um die Überlebenschancen ihrer eigenen Jungen zu erhöhen. Es gibt jedoch auch weitere Kindermörder im Tierreich. Wölfe und Komodowarane sind ebenfalls dafür bekannt Jungtiere zu fressen, wenn der Hunger zu groß wird oder das eigene Überleben bzw. das der ganzen Gruppe gefährdet ist. Geschwisterrivalität: Der Sandtigerhai Bei den Sandtigerhaien passiert etwas wirklich Erstaunliches. Trächtige Weibchen bilden bis zu sieben Embryonen aus, die in ihnen heranwachsen. Sandtigerhai-Weibchen besitzen paarige Eierstöcke und zwei Gebärmuttersäcke. Am Ende wird jedoch nur ein neuer „Babyhai“ aus jedem Gebärmuttersack geboren. Die beiden ältesten Haie töten und fressen ihre Geschwister also noch im Mutterleib. Dafür besitzen die Junghaie bereits als Embryonen gut ausgebildete Zähne. Nachdem sie ihren eigenen Dottersack, der als Nahrungsreserve dient, verspeist haben, machen sie sich an den anderen Nachwuchs ran. Das ist wirklich mal eine extreme „Geschwisterrivalität“. Maskuliner Konkurrenz-Kannibalismus: Löwe & Bär Hier haben wir einen Fall von echter männlicher Dominanz. Wenn Löwen-Männchen eine fremde Gruppe übernehmen, töten sie die Jungtiere des vorherigen „Chefs“ und fressen diese in der Regel. Dadurch werden die ab sofort kinderlosen Weibchen schneller wieder paarungsbereit. Das neue Alphamännchen kann dementsprechend zügig seine eigenen Gene weitergeben. Dieser Kannibalismus dient also dazu die eigene Stellung zu verbessern. Bei Bären tritt dieses Verhalten ebenfalls regelmäßig auf. „Ödipus“-Kannibalismus: Kellerspinne Diese Spinne schauen wir uns noch einmal gesondert an. Es heißt ja, eine Mutter würde alles für ihre Kinder tun. Die Kellerspinne geht dabei jedoch ziemlich weit. Nach der ersten Häutung ihrer Kinder, sind diese so hungrig, dass die Mutterspinne nur noch eine Option sieht. Sie ruft ihren Nachwuchs zu sich, indem sie auf das Spinnennetz klopft. Die Jungspinnen kommen daraufhin zu ihr und fressen sie bei lebendigem Leib auf. Clankrieg-Kannibalismus: Schimpansen Die berühmte britische Verhaltensforscherin Jane Goodall war die erste, die dokumentierte, wie Schimpansenweibchen schwächere Schimpansenmütter angreifen, ihre Kinder rauben und am Ende fressen. Es passiert sogar, dass ganze Gruppen von Schimpansen an den Grenzen ihrer Territorien patrouillieren und dabei gut organisiert systematisch benachbarte Gruppen angreifen und auch Individuen fressen. Dieses Verhalten dient weniger der Nahrungssuche, sondern vielmehr dem Vernichten von Feinden. Die koordinierten Angriffe können sogar kriegsähnliche Züge annehmen. Business as usual: Kobra & Klapperschlange Während sich Kannibalismus häufig auf bestimmte Situationen wie Paarung oder Hungersnöte reduziert, gibt es jedoch auch Tiere, die gewohntermaßen Jagd auf Artgenossen machen. Viele Schlangenarten sind dafür bekannt andere Schlangen zu fressen, die ganz natürlicherweise zu ihrem Beuteschema gehören. Strumpfband- und Königsnattern jagen auch andere Schlangen, wenn sich die Gelegenheit bietet. Klapperschlangen fressen außerdem ihren toten Nachwuchs, um Nährstoffe zurückzugewinnen. Die „New York Times“ schrieb in einem Artikel von 1901, dass eine weibliche Kobra im Bronx Zoo eine solche Vorliebe für Erdnattern hatte, dass es irgendwann keine Erdnattern im Park mehr gegeben hätte. Ausnahme-Kannibalen: Kaulquappen & Tigersalamander Es gibt auch Tierarten, die mehr oder weniger „unfreiwillig“ zu Kannibalen werden, wenn die äußeren Umstände es erfordern. Diese Tiere wären im Normalfall gar nicht in der Lage ihre Artgenossen zu fressen, weshalb sie sich körperlich an die neue Situation anpassen müssen. Die Kaulquappen der Amerikanischen Schaufelfusskröte ernähren sich in der Regel von Plankton. Die Tümpel, in denen sie leben, können schnell austrocknen, sodass die kleinen Tierchen einen eher unkonventionellen Plan B haben. Bei vegetarischer Ernährung brauchen die Kaulquappen 30 Tage, um sich vollständig zu Kröten zu entwickeln. Wenn ihnen jedoch aufgrund von drohender Dürre die Zeit fehlt, entwickeln sie anstatt flacher Kauflächen plötzlich spitze Zähne und beginnen damit andere Kaulquappen zu fressen. Mit dieser Ernährungsweise benötigen die überlebenden Tiere nur 20 Tage, um zur Kröte heranzuwachsen. Wenn der Lebensraum zu knapp wird, lassen sich auch einige im Wasser lebende Tigersalamander-Larven spitze Zähne wachsen, um ebenfalls ihre jungen Artgenossen zu fressen. Forscher beobachteten diese Entwicklung immer dann, wenn die Larven häufig aneinanderstießen. Mit anderen Worten: Wenn es im Wasser zu eng wurde. Autokannibalismus: Python und Riemenfisch Jeder ist sich selbst der Nächste. Deshalb gibt es Tiere, die sich (eher unfreiwillig) selbst fressen. Bei Schlangen, wie etwa Königsnattern oder Pythons, wurde bereits in mehreren Fällen beobachtet, wie sie damit begannen ihren eigenen Schwanz zu verschlucken, wodurch sie sich nach und nach selbst auffraßen. Es wird vermutet, dass dafür eine „Überhitzung“ der Schlange verantwortlich ist. Dadurch verliere das Tier die Orientierung und bekäme großen Hunger. So könnte es passieren, dass eine Schlange irgendwann ihren eigenen Schwanz findet und diesen dann zu fressen beginnt. Auch der seltsam anmutende Riemenfisch - ein schlangenartiger, bis zu acht Meter langer und senkrecht schwimmender Tiefseefisch – beißt sich im Zweifelsfall den eigenen Schwanz ab. Forscher vermuten an dieser Stelle einfach Hunger als Ursache. Als wäre dieser sonderbare Meeresbewohner nicht schon gruselig genug. Buchtipp zum Artikel: „Wie Psychopathen denken: Eine schockierende Reise in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele. Ein Klassiker der True-Crime-Literatur“ Offenlegung als Amazon-Partner: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links, durch die Provisionen bei qualifizierten Verkäufen verdient werden. Quellen bzw. weiterführende Links: (1) Die Welt: „Wissenswert: Warum fressen manche Spinnenweibchen ihre Männchen?“ (2) Die Welt: „Schwarze Witwe: Kaum vertrauten ihr die Männer, ging es ihnen schlecht“ (3) Die Welt: „Riemenfisch: Das Tiefseeungeheuer, das sich selbst amputiert“ (4) National Geographic: „5 tierische Kannibalen“ (5) Tagesanzeiger: „Kannibalismus im Tierreich“ (6) Allianz Deutschland: „Bär frisst Bär: Kannibalismus im Tierreich“ (7) GRIN: „Kannibalismus im Tierreich: Warum Tiere ihre Artgenossen verzehren“ (8) 20 Minuten: „Autokannibalismus: In der Not fressen Schlangen sich selbst“

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