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Anastasia Michailova

Patagotitan: Steckbrief & 10 Fakten über den Dinosaurier

Aktualisiert: 12. März

Patagotitan mayorum war ein unfassbar großer Titanosaurier, der vor vielen Millionen Jahren im heutigen Südamerika lebte. Aber war er auch der größte Dinosaurier der Welt? Warum wurde er so groß? Hatte er überhaupt Feinde? Wie viel musste er täglich fressen? Dieser Beitrag klärt alle spannenden Fragen!


Patagotitan, Steckbrief
10 spannende Fakten über Patagotitan

Patagotitan: Steckbrief


  • Gattung: Patagotitan

  • Einzige bekannte Art: Patagotitan mayorum

  • Gruppe: Titanosaurier (Sauropoden)

  • Entdeckung: 2010 (Erstbeschreibung: 2017)

  • Zeitliches Auftreten: vor 107,5 bis 96,2 Mio. Jahren (Mittelkreide)

  • Fundorte: Patagonien (Südamerika)

  • Körperlänge: bis 37 Meter

  • Höhe: bis 16 Meter (Schulterhöhe: bis 6 Meter)

  • Gewicht: bis 70 Tonnen

 


1. War Patagotitan der größte Dinosaurier der Welt?

 

Patagotitan gilt tatsächlich als der größte Dinosaurier, der jemals gelebt hat. Mit einer Körperlänge von rund 37 Metern, wurde er so lang wie moderne Kreuzfahrtschiffe breit sind. Seine Schulterhöhe betrug 6 Meter und mit seinem langen Hals konnte dieser Titanosaurier vermutlich etwa 16 Meter hoch werden.


2. Patagotitan wog so viel wie ein großes Passagierflugzeug.

 

Auch das Gewicht des Patagotitan sprengt so manche Vorstellungskraft. Er wog bis zu 70 Tonnen und wurde damit so schwer wie ein großes Passagierflugzeug.

 

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Wie groß war Patagotitan?

3. Warum wurde Patagotitan so groß?

 

Es ist immer noch unklar, warum manche Dinosaurier – insbesondere Sauropoden – einen solchen Riesenwuchs entwickelten. Eine neue Theorie vermutet, dass es eine Artenexplosion bei Blütenpflanzen gegeben hat, die als Nahrungsgrundlage für Patagotitan und Co. dienten. Üppige Nahrungsquellen begünstigen enormes Wachstum in der Tierwelt. Außerdem hat eine solche Körpergröße evolutionsbiologische Vorteile: (1) Sie erleichtert die Nahrungssuche, indem auch hochgelegene Pflanzen erreicht werden können. (2) Sie hilft bei der Temperaturregulierung, da Körperwärme besser gespeichert werden kann.


4. Patagotitan: Was bedeutet sein Name?

 

Der Name „Patagotitan“ setzt sich aus „Patago“ als Abkürzung für Patagonien (Fundort) und dem altgriechischen Begriff „Titan“ für die Titanen (Riesen) aus der griechischen Mythologie zusammen. Mit anderen Worten ist dieser Dinosaurier der „Riese aus Patagonien“.

 

Der Namenszusatz „mayorum“ für die heute einzig bekannte Art des Patagotitan ist zu Ehren der Familie „Mayo“ entstanden, auf dessen Farm in Argentinien die ersten Fossilien des Dinosauriers entdeckt wurden. Außerdem war die Familie maßgeblich an der wissenschaftlichen Bergung der Funde beteiligt.



5. Patagotitan ist einer der besterforschten Vertreter der Titanosaurier.

 

Insgesamt wurden Fossilien von mindestens 6 Patagotitan-Individuen entdeckt. Die Funde sind dabei sehr vielfältig: zusammenhängende Schwanzwirbel, Halswirbel, Schulterblätter, Zähne, Oberschenkel- und Oberarmknochen, Ellen, Speichen, Teile des Beckens und mehrere Rippen. Damit ist Patagotitan ein sehr gut erforschter Dinosaurier.

 

Trotz der vielen Fossilienfunde ist es bisher nicht gelungen einen Patagotitan-Schädel zu finden. Das Aussehen des Kopfes bleibt also spekulativ. Gemessen an den Schädelgrößen anderer Sauropoden wird Patagotitan wahrscheinlich einen eher kleinen Kopf gehabt haben.



6. Wahrscheinlich konnte Patagotitan seinen Kopf nicht lange aufrecht halten.

 

Vom Brachiosaurus – dem vielleicht bekanntesten Sauropoden – wissen wir, dass sein Herz sehr wahrscheinlich nicht stark genug gewesen ist, um den Kopf des Dinosauriers in aufrechter Hals-Stellung dauerhaft mit Sauerstoff zu versorgen. Der Hals eines Brachiosaurus war bis zu 9 Meter lang. Der Hals eines Patagotitan war vermutlich noch länger. Hätte Patagotitan seinen Kopf aufrecht gehalten, wäre ihm nach einiger Zeit wohl schwarz vor Augen geworden, weil nicht mehr ausreichend Blut bis „ganz nach oben“ fließen konnte.

 

Es ist daher davon auszugehen, dass Patagotitan seinen Hals die meiste Zeit über waagerecht oder sogar leicht nach unten gewölbt hielt. Darstellungen von Sauropoden – wie etwa dem Brachiosaurus – mit erhobenem Kopf, sind also kein Bild, das es in der Realität häufig gegeben hat. Vermutlich hoben die Dinosaurier ihre Köpfe nur für einen kurzen Moment, um Blätter oder Äste von hohen Bäumen zu reißen.

 


7. Patagotitan fraß wahrscheinlich rund 300 Kilogramm an Pflanzen pro Tag.

 

Es wird vermutet, dass ein ausgewachsener Patagotitan täglich ungefähr 300 Kilogramm an Blättern, Zweigen und Nadeln von verschiedenen Bäumen gefressen hat. Wahrscheinlich standen auch bodennahe Pflanzen wie Farne auf dem Speiseplan des riesigen Dinosauriers.

 

8. Wie schnell war Patagotitan?

 

Der Patagotitan besaß einen sehr schwerfälligen Körperbau. Wahrscheinlich erreichte er beim Gehen nur eine Geschwindigkeit zwischen 2 und 4 km/h. Es ist davon auszugehen, dass er nicht schneller als 25 km/h laufen konnte. Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher Fahrradfahrer erreicht bereits ein Tempo von etwa 30 km/h.



9. Patagotitan hatte vermutlich keine natürlichen Feinde.

 

Die äußerst langsame Fortbewegung des Patagotitan wurde einem ausgewachsenen Individuum vermutlich nicht zum Verhängnis. Die schiere Körpergröße bewahrte den gigantischen Dinosaurier vor Fleischfressern und war sein bester Schutz. Das Fehlen von Bissspuren an den zahlreichen Fossilien des Patagotitan lässt den Schluss zu, dass kein Raubsaurier dem schwerfälligen Riesen etwas anhaben konnte. Alle bekannten Bissspuren an Patagotitan-Fossilien scheinen post mortem (nach dem Tod) zugefügt worden zu sein.

 

10. Patagotitan wurde wahrscheinlich bis zu 120 Jahre alt.

 

Forscher gehen im Allgemeinen davon aus, dass große Sauropoden zwischen 50 und 120 Jahre alt werden konnten. Es ist natürlich schwierig die genaue Lebenserwartung eines Dinosauriers zu bestimmen. Trotzdem ist es gut denkbar, dass Patagotitan über 100 Jahre alt werden konnte.


 

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Quellen bzw. weiterführende Links:


(3) Journal of Vertebrate Paleontology: „The Appendicular Osteology of Patagotitan Mayorum“

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